Einmal im Jahr trifft sich das Welterbekomitee der UNESCO und entscheidet über neue Aufnahmen und die Unterstützung möglicher gefährdeter Weltkulturerben. Mittlerweile umfasst die lange Liste der UNESCO Weltkulturerben 1.052 Kulturdenkmäler und Naturstätten in 165 verschiedenen Ländern. Natürlich ist die Liste endlos, denn jede Kulturstätte ist auf ihre eigene Art und Weise eindrucksvoll und sehenswert. Ich zeige Euch nun meine persönliche TOP 10 der beeindruckendsten UNESCO Weltkulturerben auf der ganzen Welt.
1. China – Die chinesische Mauer
Die chinesische Mauer in China ist mit 21.196 Kilometern nicht nur die längste Mauer, sondern auch das größte Bauwerk der Welt. Sie gilt als eine der beeindruckendsten und bedeutendsten UNESCO Weltkulturerben und zieht jährlich die meisten Besucher an. Der erste Teil der Mauer wurde im siebten Jahrhundert v. Chr. erbaut und sollte als Grenzbefestigung sowie als Schutz zwischen dem chinesischen Kaiserreich und den nomadischen Reitervölkern dienen. Die letzten Abschnitte wurden im Jahr 1644 während der Ming-Dynastie fertig gestellt. Viele Teile der Mauer sind heute in einem sehr schlechten Zustand, an den touristischen Anlaufstellen wurde die chinesische Mauer zur Freude vieler Besucher zum großen Teil restauriert.
2. Australien – Great Barrier Reef
Das Great Barrier Reef, zu deutsch „Großes Barriereriff“, erstreckt sich vor der Nordküste Australiens und ist das größte Korallenriff der Welt. Und jetzt ratet mal, wie lang das größte Korallenriff der Erde ist. Was auch immer Ihr gerade getippt hab, ich vermute das Ergebnis wird Euch aus den Socken hauen: Das Riff ist unglaubliche 2.300 Kilometer lang! Ihr trefft hier auf den größten lebenden Organismus unseres Planeten. Sogar aus dem Weltall kann man das Great Barrier Reef sehen. Beim Tauchen und Schnorcheln entdeckt Ihr kunterbunte Korallen und eine nahezu grenzenlose Artenvielfalt von circa 1.625 verschiedenen Fischarten, knapp 3.000 Weichtierarten und 133 verschiedene Arten von Haien und Rochen. In Queensland könnt Ihr Euch für eine Tour anmelden. Es werden viele Bootstouren angeboten, die Euch zum Great Barrier Reef bringen. Wenn Ihr das Riff auf eigene Faust erkunden möchtet, solltet Ihr ein paar Tage auf den Inseln Lizard, Bedarra oder Dunk Island verbringen. Leider ist das Große Barriereriff heute durch die globale Erderwärmung und den Massentourismus enorm gefährdet.
3. Kambodscha – Angkor Wat
Kambodscha galt früher als Geheimtipp unter den Backpackern, doch mittlerweile zieht es immer mehr Menschen in das traumhafte Land in Südostasien. Ein absolutes Highlight in Kambodscha ist die berühmte Tempelanlage Angkor Wat. Im zwölften Jahrhundert wurden zahlreiche Tempelanlagen in Kambodscha errichtet, darunter auch Angkor Wat. Erst im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich die Tempelanlage zu einer Kultstätte und zu einem nationalen Symbol für das kambodschanische Volk. Zwischen Urwaldpflanzen und alten Gemäuern tummeln sich jährlich Millionen von Besuchern, um eines der beeindruckendsten UNESCO Weltkulturerben zu besichtigen. Die große Anlage diente sogar schon als Drehort für den Hollywoodfilm „Tomb Raider“ mit Angelina Jolie. Na, erkennt Ihr ihn wieder?
4. Jordanien – Petra
Die historische Felsenstadt Petra befindet sich in Jordanien. Petra diente in der Antike als Hauptstadt des Normadenstamms der Nabatäer und ist heute eine der beeindruckendsten UNESCO Weltkulturerben. Die Stadt galt über ein Jahrtausend als verschollen und wurde erst in den 1920er Jahren wiederentdeckt. Die beachtlichen Monumentalfassaden der Grabtempel, welche direkt aus dem Fels gemeißelt wurden, sind einfach einzigartig. Auch die Felsenstadt Petra wurde als Filmkulisse für einige große Filmklassiker verwendet, wie zum Beispiel den dritten Teil der Indianer-Jones-Tetralogie von Steven Spielberg.
5. Peru – Machu Picchu
Weiter geht es mit den historischen Städten und zwar mit der Ruinenstadt Machu Picchu. Sie bildet auf 2.430 Metern Höhe die größte Touristenattraktion Südamerikas. Die Stadt wurde im 15. Jahrhundert errichtet und befindet sich auf dem Bergrücken zwischen dem Berg Huayna Picchu und dem gleichnamigen Berg Machu Picchu in den Anden. Hier könnt Ihr die atemberaubende Baukunst der Inkas bewundern. Es ist wirklich beeindruckend zu sehen, wie vor über fünf Jahrhunderten so ein faszinierendes Bauwerk entstehen konnte! Über einen kleinen Bergpfad und weitere, etwas größere Inka-Pfade ist die Bergstadt erreichbar. Hier heißt es erst einmal Wanderschuhe anziehen und Schritt für Schritt den beschwerlichen Pfad hinauf traben – nur so ist die Ruinenstadt erreichbar. Doch Ihr werdet mit einer unbeschreiblichen Aussicht belohnt und von süßen Lamas willkommen geheißen!
6. Indonesien – Komodo Island
Eines meiner persönlichen Highlights ist die Komodo Insel in Indonesien, beziehungsweise in der indonesischen Provinz Ost-Nusa Tenggara. Bekannt ist die Insel durch Ihre besondere Tierwelt, denn auf Komodo findet Ihr die größten gegenwärtig lebenden Echsen der Welt: die Komodowarane. Sie können bis zu drei Meter lang und 70 Kilogramm schwer werden. Sie sind die letzten Überlebenden ihrer Art und finden sich deshalb nur im Gebiet der Komodo Insel wieder. Besonders gefährlich ist ihr Jagdverhalten. Sie ernähren sich von den verschiedensten Dingen, von Insekten bis zu massiven Hirschen und Wildschweinen ist alles dabei. Mit einem Gift infizieren sie ihre Beute und warten bis sie allmählich zugrunde gehen – das kann einige Tage dauern. Die Einheimischen auf der Insel wissen mit den Waranen umzugehen und beschützen Euch bei der Entdeckungstour. Ihr werdet mit Sicherheit fündig und verblüfft sein!
7. Griechenland – Akropolis
Akropolis bedeutet übersetzt „Oberstadt“ und bezieht sich immer auf den höchstgelegenen Stadtteil, der meist zu Verteidigungszwecke erbaut wurde. Die Festungsanlage Akropolis in Athen wurde nach dem Krieg gegen die Perser völlig zerstört und im fünften Jahrhundert v. Chr. neu aufgebaut. Anfangs diente sie noch als Stadt- und Verteidigungsfestung, doch mit der Zeit wurde die Festungsanlage zu einem Tempelbezirk umfunktioniert, der den heiligen griechischen Götter und griechischen Helden geweiht wurde. Das Highlight der Akropolis in Griechenland ist der bekannte Parthenon-Tempel mit der Statue der Götting Athene. Heute gilt Akropolis als Wahrzeichen Athens, als Symbol für Demokratie und Zivilisation und als eines der interessantesten UNESCO Weltkulturerben. Viele griechische Städte und Inseln besitzen eine eigene Akropolis, berühmt sind beispielsweise auch die Akropolis von Rhodos oder der Halbinsel Methana.
8. Ägypten – Memphis
Memphis ist die älteste Metropole in Ägypten und glänzt von Gizeh bis Drahschur mit den berühmtesten Pyramiden der Welt. Hier könnt Ihr zum Beispieldie Cheops-, Chefren- oder Mykerionos-Pyramide sowie der Großen Sphinx etndecken. Die Pyramiden gelten meist als Ruhestätte für die gleichnamigen Pharaonen. Der Bau der Pyramiden wurde von dem Pharao der vierten Dynastie des alten Ägyptens angeordnet und um circa 2570 v. Chr. fertiggestellt. Immer wieder stellen sich die Besucher die Frage: „Wie konnten die Ägypter zu dieser Zeit und mit beschränkten Hilfsmitteln Millionen von Steinquadern zu dieser Höhe aufeinander setzen?“ Selbst die Wissenschaft kann sich bis heute nicht genau erklären, wie die alten Ägypter das geschafft haben.
9. Indien – Taj Mahal
Der wunderschöne Palast Taj Mahal gilt als eines der bedeutendsten Beispiele der muslimischen Architektur in Indien. Rund 20.000 Arbeiter und 1.000 Elefanten waren an dem Bau des Taj Mahal beschäftigt. Die Elefanten brachten das Material aus ganz Asien an den Jamuan Fluss und die Bauarbeiter verarbeiteten die edlen Steine. Im 17. Jahrhundert wurde der berühmte Kronen-Palast fertiggestellt. Er diente als Mausoleum in Form einer Moschee, zum Gedenken des Großmonguls Shah Jahan an seine große Liebe, die persische Prinzessin Arjuman Bano Begum, die bereits im Alter von 39 Jahren bei der Geburt ihres vierzehnten Kindes starb. Um sie nach ihrem Tod zu ehren, wollte ihr Mann ein Andenken errichten, das die Welt zuvor noch nie gesehen hat. Und Volià: Das ist ihm wirklich gelungen! Viele Touristen pilgern heute zu dem berühmten Taj Mahal, um die ewige Liebe zu erfahren.
10. Yucatán – Chichén Itzá
Auf der Halbinsel Yucatán in Mittelamerika, die den Golf von Mexiko und das karibische Meer trennt, findet Ihr die imposanten Ruinen von Chichén Itzá. Der nördliche Teil der Insel gehört politisch zu Mexiko und der südliche Teil zu Guatemala. Die Ruinen stammen aus der späten Maya-Zeit und haben damals eine bedeutende Rolle eingenommen. Auf einer Fläche von 1.547 Hektar finden sich die verschiedensten architektonischen Stile. Das Highlight der Ruinenstätte und somit auch der Publikumsmagnet ist die gut erhaltene Stufenpyramide El Castillo. Sie ist knapp 30 Meter hoch und hat auf jeder Seite einen Zugang über Treppenstufen. Auf der Spitze befindet sich der Tempel des Kukulcán, der Schlangengottheit der Maya. Zweimal im Jahr ereignet sich ein symbolisches Naturschauspiel, wenn die Sonne bei Sonnnenuntergang die eine Seite der Pyramide in den Schatten stellt. Durch die Sonneneinstrahlung auf die Stufen der Pyramide wird für eine kurze Zeit ein Schatten auf dem Schlangenkopf am Fuß der Pyramide geworfen, der eine gefiederte Schlange entstehen lässt. Ob das den Maya wirklich bewusst war, als sie den pompösen Tempel gebaut haben? Wer weiß das schon…