Ob Thailand, Bali oder die Philippinen: Wer in ferne Länder reist, sollte sich immer auch mit den Impfempfehlungen des jeweiligen Reiseziels vertraut machen. Damit Euer Traumurlaub nicht auf der Krankenstation endet, habe ich Euch hier eine Übersicht der gängigsten Reiseimpfungen erstellt. Ihr erfahrt, mit welchen Viren Ihr Euch in welchem Land infizieren könntet und welche Impfung Euch dagegen schützt. Die von der Ständigen Impfkommission des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz herausgegebenen empfohlenen Standardimpfungen für Österreich wie Masern, Mumps, Röteln, Tetanus und ähnliches sind hierbei vorausgesetzt und werden nicht nochmals erwähnt. Einen Überblick der empfohlenen Impfungen findet Ihr beim Bundesministerium. Die Empfehlungen für Reiseimpfungen stützen sich auf die Empfehlung des öffentlichen Gesundheitsportals Österreichs. Diese Übersicht ersetzt keine ärztliche Beratung! Falls Ihr ein Risikogebiet reist, lasst Euch unbedingt fachlich beraten.
Typische Reiseimpfungen
Cholera
- Ansteckung durch Wasser oder Lebensmittel
- Infektionsgebiete: Südostasien, Indien, Indonesien, Vorderasien, Afrika, Mittel- und Südamerika
- Vorkommen bei/in
- schlechte Sanitäranlagen
- Mangel an Trinkwasser
- Kriegs- und Katastrophengebieten
- Inkubation: wenige Stunden bis 5 Tage
- Symptome: Dünnflüssige, weißliche Durchfälle und Erbrechen, Durstgefühl, Wadenkrämpfe, Kreislaufversagen durch Elektrolyt-Verlust
- Akute Maßnahmen: Mineralwasser, gesüßter Tee, Salzstangen, Rehydrierungslösungen aus der Apotheke (ärztliche Behandlung ist unumgänglich!)
- Abreichungsform: oral, 2 – 3 Dosen
- Beginn des Impfschutzes: 1 Woche nach Grundimmunisierung
- Auffrischung: Falls erforderlich 1 Dosis innerhalb von 2 Jahren
Gelbfieber
- Ansteckung durch Moskitos
- Infektionsgebiete: Afrika, Zentral- und Südamerika
- Inkubation: 3 – 6 Tage
- Symptome: Fieber, Übelkeit, Kopf- und Muskelschmerzen, Bindehautentzündung
- Abreichungsform: 1 Injektion mind. 10 Tage vor Einreise
- Auffrischung: nach 10 Jahren, lebenslanger Schutz möglich
- Hinweis: Nach Aufenthalt in Gelbfiebergebiet kann die Einreise in andere Länder ohne nachweislichen Impfschutz verweigert werden. Dies gilt auch für Gelbfieberregionen, die lediglich Transitländer sind
Hepatitis A
- Ansteckung durch gemeinsame Nutzung von Toiletten oder Handtüchern, Blutkontakt, Verzehr vom frischen Obst und Gemüse, rohen Meeresfrüchten, Eiswürfeln
- Infektionsgebiete: Mittelmeerraum, Osteuropa, Asien, Amerika
- Vorkommen bei/in
- schlechte Sanitäranlagen
- Verunreinigtes Trinkwasser
- Inkubation: 2 – 6 Wochen
- Symptome: Fieber, Unwohlsein, Brechreiz, Gelbsucht
- Infektionsgebiete:
- Abreichungsform: 2 Injektionen im Abstand von 6 Monaten
- Beginn des Impfschutzes: 2 Wochen nach Grundimmunisierung
- Auffrischung: nach 10 Jahren, lebenslanger Schutz möglich
Hepatitis B
- Ansteckung durch Blut oder andere Körperflüssigkeiten (z.B. beim Geschlechtsverkehr)
- Infektionsgebiete: Afrika, Ost-Asien, Südamerika, Indien
- Vorkommen bei/in
- schlechte Sanitäranlagen
- Mangel an Trinkwasser
- Kriegs- und Katastrophengebieten
- Inkubation: wenige Stunden bis 5 Tage
- Symptome: Dünnflüssige Durchfälle und Erbrechen, Durstgefühl, Wadenkrämpfe, Kreislaufversagen durch Elektrolyt-Verlust)
- Abreichungsform: 3 Injektionen (Woche 0, Woche 4, Monat 6)
- Beginn des Impfschutzes: 1 Woche nach Grundimmunisierung
- Auffrischung: Falls erforderlich 1 Dosis innerhalb von 2 Jahren
Japanische Enzephalitis
- Ansteckung durch Stechmücken
- Infektionsgebiete: Süd-, Südostasien und Ostasien
- Inkubation: wenige Stunden bis 5 Tage
- Symptome: Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Muskelschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Bewusstseinsstörungen
- Abreichungsform: 2 Injektionen im Abstand von einer Woche
- Beginn des Impfschutzes: 3 Wochen nach erster Impfung
- Auffrischung: bei bestehendem Infektionsrisiko, nach Angaben des Herstellers
Tollwut
- Ansteckung durch infiziertes Tier (Speichelkontakt bei Biss/Belecken von verletzten Hautstellen)
- Infektionsgebiete: Süd-, Südostasien und Ostasien
- Vorkommen bei/in
- weit verbreitet, primär in Entwicklungsländern
- Inkubation: in der Regel 20 – 70 Tage
- Symptome: Angstgefühl, Kopfschmerzen, Fieber, Unwohlsein, Nervosität, Halluzinationen, Angstzustände vor Wasser, Krämpfe
- Abreichungsform:
- Vorsorge-Impfung: 3 Injektionen in der Oberarmmuskulatur (Tag 0, 7 und 21 – 28), mind. 3 – 4 Wochen vor Reiseantritt beginnen
- Expositionsfall: Nach Kontakt mit potenziell infizierten Tier unmittelbare Wundreinigung und 2 Injektionen (Tag 0 und 3)
- Beginn des Impfschutzes: nach vollständiger Grundimmunisierung
- Auffrischung: nur bei weiterhin bestehendem Expositionsrisiko
Typhus
- Ansteckung durch verunreinigte Lebensmittel oder Wasser, Verzehr vom frischen Obst und Gemüse, rohen Meeresfrüchten, Milch- und Milchprodukten, Eiswürfeln
- Infektionsgebiete: Asien, Nordafrika
- Vorkommen bei/in
- mangelnde Hygienebedingungen
- schlechte Sanitäranalagen
- Inkubation: 2 – 21 Tage
- Symptome: Fieber, Appetit- und Schlaflosigkeit, Verstopfungen, rote Punkte auf der Haut
- Akute Maßnahmen: Verzicht auf Lebensmittelgruppen
- Infektionsgebiete: Südostasien, Indien, Indonesien, Vorderasien, Afrika, Mittel- und Südamerika
- Abreichungsform:
- Schluckimpfung: 1 Kapsel/Saft in 3 Dosen, jeweils 2 Tage Abstand
- 1 Injektion
- Beginn des Impfschutzes: 7 – 14 Tage nach Impfung
- Auffrischung:
- Schluckimpfung: Nach einem Jahr
- Injektion: Nach 3 Jahren
Was bezahlt die Krankenkasse?
Um herauszufinden, ob und in welchem Umfang Eure Krankenkasse die Kosten für die Reiseschutzimpfung übernehmen, habt Ihr zwei Möglichkeiten: Ihr informiert Euch bei Eurem behandelten Arzt oder direkt bei Eurer Krankenkasse. Die Ärzte wissen in der Regel sehr genau, welche Leistungen sie über die jeweilige Krankenkasse abbuchen können. Ich würde Euch dennoch empfehlen, Euch in einem ersten Schritt auf der Homepage Eurer Krankenkasse zu informieren. Dort findet Ihr mittlerweile den Leistungskatalog. Bei Unsicherheiten solltet Ihr zum Hörer greifen und Euch telefonisch beraten lassen. Je nachdem, ob Ihr die Reiseimpfungen bei einem Arzt der kassenärztlichen Vereinigung machen lasst, oder Euch für ein Tropeninstitut entscheidet, solltet Ihr Euch sicher sein, dass Ihr auch Privatrechnungen einreichen könnt und erstattet bekommt.