Mit Hilfe eines Flugtrackers, auch „Flugradar“ oder „Flighttracker“ genannt, lassen sich bequem vom heimischen PC oder Smartphone aus, live und kostenlos, Flüge verfolgen. Die Gründe dafür, einen Flug verfolgen zu wollen, können unterschiedlich sein. Welche Flugtracker am besten sind und wie diese Flugradare funktionieren, erfahrt Ihr hier.
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Warum Flugtracking?
Wer seine Bekannten oder Verwandten pünktlich vom Flughafen abholen möchte oder wissen will, welches Flugzeug da gerade über dem Hausdach vorbei geflogen ist, kann das relativ einfach über diverse Tracking-Seiten herausfinden. So kann man beispielsweise Flüge von Ryanair, Condor, Eurowings, Lufthansa oder easyJet ganz einfach online verfolgen.
Da Fluggäste während des Fluges mit dem Handy nicht Bescheid geben können, sind Flugtracker-Dienste für Freunde und Angehörige äußerst hilfreich. © muratart/Shutterstock.com
Ein Flugzeug zu tracken mag im ersten Moment nach illegalen Spionagemethoden oder dubiosen Freizeitbeschäftigungen von Hobby-FBI-Agenten klingen. Doch mit der zunehmenden Technologisierung ist das weltweite „Überwachen“ von Flugzeugen in Flugradaren nicht mehr nur Fluglotsen vorbehalten, sondern jeder Privatperson mit Internetzugang möglich. Besonders praktisch sind diese Tools beispielsweise um zu überprüfen, ob der Flieger der Familienmitglieder sicher und ohne Verspätung in Paris gelandet ist oder wann die Freundin aus dem Griechenland-Urlaub wieder landet.
Wer einmal die Flugbahn eines Flugzeuges und die teilweise skurrilen Kurven nachverfolgen möchte, bevor die Landebahn angesteuert wird, kann sich mit Hilfe eines Flugtrackers auch einfach nur die einzigartigen Flugmuster auf der Karte anschauen. Vom Start bis zur Landung könnt Ihr jeweils also immer live dabei sein.
Flugtracking-Daten
Gefüttert werden Flugradare mit den Daten von ADS-B-Transpondern, die bei den meisten Verkehrsflugzeugen eingebaut sind. Zudem bekommen Plattformen wie beispielsweise Flightradar24 auch die Flugdaten von der FAA, der Bundesflugbehörde der USA. Anders als bei den Daten der ADS-B-Transpondern, geschieht die Positionsdarstellung von Flugzeugen auf Basis der FAA-Daten jedoch nicht in Echtzeit, sondern mit einer Verzögerung von 5 Minuten. FlightAware nutzt laut eigener Aussage Daten von Flugkontrollsystemen in über 55 Ländern, von ADS-B Bodenstationen in über 175 Ländern, von satellitengestützten, globalen Aireon ADS-B-Transpondern und durch Nutzung globaler Datenlinks aller großen Provider, einschließlich ARINC, SITA, Satcom Direct, Garmin, Honeywell GDC und UVdatalink.
Die Lieben am Flughafen überraschen, ohne zu lange zu warten: Dank Flugtracking von Zuhause aus kein Problem. ©Dorde Krstic/Shutterstock.com
Flight Tracker
Im Folgenden möchten wir Euch drei kostenlose Flugtracker vorstellen, die zu den Weltmarktführern zählen. Neben den Flugzeiten und der Ortung des Flugzeuges erhaltet Ihr zudem weitere interessante Informationen. Mit einem Klick auf das virtuelle Flugzeug werden beispielsweise Abflugs- und Ankunftszeit, die Bezeichnung sowie ein Foto des Flugzeugtyps, die aktuelle Höhe und der Breiten- und Längengrad der Position der Maschine angezeigt. Darüber hinaus bieten sie zusätzliche, unterschiedliche technische Werkzeuge. Zudem haben alle Anbieter mittlerweile ihre eigene App entwickelt, die es ermöglicht, die Flugverfolgung auch live mit dem Smartphone durchzuführen. Was die Flugtracker voneinander unterscheidet und welche der Webseiten oder Apps die für Euch passenden Informationen bereit hält, erfahrt Ihr im Folgenden.
Beachtet dabei, dass die von uns vorgestellten Flugtracker zwar jeweils kostenlos nutzbar sind; für besondere Funktionen jedoch Gebühren anfallen können oder die Vollversion der jeweiligen App gekauft werden muss. Klickt Euch einfach durch die vielen Funktionen der einzelnen Anbieter und begleitet so weltweit tausende Flugzeuge auf Ihrem Weg durch die Luft.
FlightAware
Das Unternehmen FlightAware mit Sitz in Houston, Texas gilt derzeit als die größte Flight Tracking Plattform. Die Webseite des Unternehmens bietet Fluginformationen und Benachrichtigungen wie den Flugstatus privater und kommerzieller Flüge sowie Flughafenaktivitäten, Flughafen und Flugkarten mit Wetter-, Flugstatistik-, Flugplanungs- und Instrumentenflugregeln für Flughäfen in den USA und Australien. Darüber hinaus hat man Einsicht auf die sogenannte Misery Map, in der weltweite Flugverspätungen und -streichungen statistisch erhoben und eingesehen werden können. Benutzer können sich kostenlos auf der Webseite registrieren, um weitere Funktionen sowie die Teilnahme an der Online-Community freizuschalten.
Flightradar24
Das schwedische Unternehmen Flightradar24 AB betreibt den gleichnamigen Onlinedienst flightradar24.com. Die Hauptquelle für die Positionsdarstellung der Flugzeuge im Flugradar sind Daten, die aus ADS-B-Sendern an Bord des Flugzeuges gewonnen werden. Durch am Boden befindliche ADS-B-Empfänger werden diese empfangen und via Internet in Echtzeit auf die Plattform übertragen. Besonders interessant für registrierte User ist der sogenannte Cockpit und 3D-View. Mit Klick auf den 3D-Modus befindet sich der User quasi im Flugzeug oder kann die Maschine „nebenher“ begleiten. Die Webseite ist ausschließlich auf Englisch verfügbar, die Benutzerführung jedoch sehr simpel und übersichtlich. Neben der reinen live Flugbegleitung gibt es für Euch zusätzlich viele Filterfunktionen und Einstellungen, mit denen Ihr Eure persönliche Auswahl der angezeigten Flüge treffen könnt.
AirNav Radarbox
AirNav Radarbox ist eine Echtzeit-Positionsdarstellung und wurde von dem in San Diego, Kalifornien ansässigen Unternehmen AirNav Systems entwickelt. Das Unternehmen entwickelt bereits seit 1996 weltweit Soft- und Hardwarelösungen für die Luftfahrt. Laut eigener Aussage besitzt dieses als erstes und einziges Flugradar einen ADS-B-Empfänger im Weltraum. Dadurch können User die gleichen Informationen in Echtzeit erhalten wie die Fluglotsen. Der Flugtracker bietet ebenfalls einen Cockpit View. Weiteres nettes Feature, das Ihr jedoch auch in den anderen Flugradaren findet: Mit Klick auf das Flugzeug wird die zurückgelegte sowie bevorstehende Strecke des Flugzeuges angezeigt. Außerdem gibt es viele Funktionen, die Euch nach der Anmeldung bereitgestellt werden – darunter zusätzliche Informationen zur Strecke und zum jeweiligen Flugzeug.
Weitere Flight Tracker
Neben den eben vorgestellten Diensten gibt es natürlich noch viele weitere Internetseiten und Apps, die die Flugverfolgung zulassen. Generell arbeiten die weiteren Flight Tracker nach dem gleichen Prinzip. Weitere Flugradare, die Ihr Euch auch einmal genauer anschauen könnt, sind folgende:
- Plane Finder
- Radar Spotter
Flugtracker – Anleitung
Um ein Flugzeug zu tracken, gibt es bei den verschiedenen Flugtrackern zwei Möglichkeiten: Entweder sucht Ihr mit Hilfe der Flugnummer gezielt nach einem Flugzeug (macht vor allem dann Sinn, wenn Ihr jemanden auf einer bestimmten Flugroute begleiten möchtet), oder Ihr klickt aus Interesse die unterschiedlichen Flugzeuge in der Karte an. Um ein Flugzeug zu verfolgen, solltet Ihr folgendermaßen vorgehen:
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- Öffnet einen Flugtracker, z.B. flightradar24.com.
- Ihr erhaltet direkt eine Übersicht aller Flüge auf der Weltkarte.
- Sucht Euch eine bestimmte Region auf der Karte aus oder gebt den gewünschten Flughafen oder die Flugnummer in das Suchfeld ein.
- Klickt eines der gelben Flugzeuge an. Je größer das Symbol des Flugzeuges, desto größer ist die Maschine.
- Nun erscheinen alle Daten zum Flugzeug. Zudem erscheint in der Karte die bereits zurückgelegte Strecke. Somit seht Ihr direkt, wo sich das betroffene Flugzeug gerade befindet und wann die voraussichtliche Ankunft am Zielflughafen sein wird.
Drohnen tracken
Mit der zunehmenden Nutzung von Drohnen im Luftraum – auch von Privatpersonen – wächst das Interesse daran, diese live über ein öffentlich zugängliches Trackingsystem verfolgen zu können. Der Grund, weshalb Drohnen nicht von einem Flugradar erfasst werden können, liegt in ihrer maximal erlaubten Flughöhe von 100 Metern. Diese Höhe darf eine Drohne nur dann überschreiten, wenn eine besondere Aufstiegserlaubnis vorliegt. Als Faustregel gilt: Der Drohnenpilot muss permanent Sichtkontakt zu seiner Drohne haben. Ein Flightradar trackt jedoch nur Flugobjekte, die in einer Höhe von 1.000 Metern und höher fliegen.
Erwerb und Nutzung von Drohnen werden immer standardisierter – auch im Privatbereich. ©Anna Kondratiuk-Swiacka/Shutterstock.com
Mittlerweile gibt es aber aufgrund der (aufkommenden) Remote ID Pflicht für Drohnen eine alternative Methode, um die Geräte zu tracken. Die Firma Dronetag etwa, hat sich auf die Entwicklung von Mini ID-Sendern spezialisiert, um ältere Drohnen mit einer Remote ID nachzurüsten. Mit der kostenfreien App Drone Scanner hat Dronetag quasi das Gegenstück für Privatpiloten parat, um Remote IDs sämtlicher Drohnen im Umkreis auszulesen. Die nachverfolgbaren Daten sind im Detail:
- aktuelle Höhe
- bisherige Flugpfad des Fluges
- Flugrichtung
- Identifikation des Piloten / Betreibers (z.B. die eID)
- Position des Piloten
- Beschreibung des Fluges (sofern vom Piloten eingetragen)
Damit die Daten ausgelesen werden können, muss das jeweilige Smartphone die Standards Bluetooth 4.0, Bluetooth 5.0 sowie WiFi Beacon und WiFi NAN interpretieren können. Ob die Funktion zur Ortung der Piloten dauerhaft enthalten bleibt, ist aus Datenschutzgründen fraglich. Weitere Anwendungen wie UTM Trackviewer und Dedrone sind eher für den professionellen oder gar behördlichen Umgang gedacht und entsprechend teuer.