Die Flora und Fauna Australiens ist einfach überwältigend: Das Great Barrier Reef an der Ostküste, das rote Zentrum mit dem beeindruckenden Uluru, auch Ayers Rock genannt, und seine putzigen sowie gefährlichen tierischen Einwohner machen das Land so einzigartig. Kein Wunder also, dass Australien mehrere zum UNESCO Welterbe gehörende Nationalparks hat, die sowohl ihre saftigen Wälder, das trockene Outback und die artenreiche Unterwasserwelt beinhalten. Bei einer Reise nach Down Under gehört der Besuch eines Nationalparks zum Pflichtprogramm. Im Folgenden stelle ich Euch meine Top 5 der besten Nationalparks Australiens vor.
Top 5 Nationalparks in Australien
1. Kakadu Nationalpark, Northern Territory
Im Norden Australiens befindet sich an ihrer Spitze, im sogenannten Top End, der Kakadu Nationalpark. Mit einer Fläche von über 19.000 km² ist er der größte Nationalpark des Landes. Um den Kakadu Nationalpark zu erkunden, lohnt es sich, mehrere Tage hier zu verbringen. Es gibt zahlreiche Anbieter, die mehrtägige, geführte Touren durch den Park mit Übernachtungen am Lagerfeuer unter dem sternenklaren Himmel Australiens bieten. Die Guides zeigen Euch die schönsten Ecken des Parks und gehen mit Euch auf Tuchfühlung mit den gefürchteten Salties, den Salzwasserkrokodilen. Tagsüber könnt Ihr unter einen der Wasserfälle baden, von Klippen ins Becken springen oder mit dem Hover durch die Moorlandschaft cruisen. Zudem lernt Ihr etwas über die Kulturen und Religionen der indigenen Bevölkerung Australiens, den Aboriginals. Tatsächlich sind die Ureinwohner des Landes kein einheitliches Volk, sondern sie bestehen aus unterschiedlichen Stämmen und Clans, weshalb es auch unterschiedliche Traditionen, Lebensweisen und Sprachen gibt. Übrigens: Die Bezeichnung „Aborigines“ beruht auf der damaligen Fremdzuschreibung der Europäer, die mit diesem Begriff die Gesamtheit der Ureinwohner beschrieben. Im englischsprachigen Raum ist der Begriff „Aborigines“ heutzutage negativ konnotiert, weshalb sich immer mehr die Bezeichnungen „Aboriginal“, „First Australians“ oder „Indigenous People“ im Sprachgebrauch durchsetzen.
2. Litchfield Nationalpark, Northern Territory
Der Litchfield Nationalpark befindet sich ebenfalls im Norden des Landes, 250 km westlich vom Kakadu Nationalpark. Im Mittelpunkt des Parks stehen die Florence Falls sowie die Wangi Falls, zwei Wasserfälle, die in einem großen Süßwasser-Sammelbecken münden. Eingebettet in einen Kontrast aus saftig grünen Bäumen und rostroter Berglandschaft bietet der Park eine atemberaubend schöne Naturkulisse. Auf dem Weg zu den Wasserfällen durchquert man die teilweise rötlich schimmernde Sandlandschaft, vorbei an Feldern, die mit meterhohen Termitenhügeln übersät sind. Macht unbedingt einen Zwischenstopp und schießt ein Foto von Euch neben diesen imposanten Naturwundern. Rund um den Wangi Fall gibt es einen Loop Walk, der Euch zu mehreren Aussichtspunkten führt. Packt also unbedingt festes Schuhwerk und genügend Wasser ein und startet ins Abenteuer. Mit etwas Glück begegnet Euch sogar ein süßes Rock Wallaby. Vorsicht: Da sich während der Wet-Season im Northern Territory von November bis April Salzwasserkrokodile ins Wasserbecken verirren können, ist dieser in dieser Zeit für Besucher gesperrt.
3. Uluru-Kata-Tjuta Nationalpark, Northern Territory
Willkommen im Herzen Australiens und des roten Zentrums. Hier befindet sich eines der atemberaubendsten Naturphänomene der Welt: Der Uluru. Inmitten des roten Flachlandes erhebt sich in 350 m Höhe der rote, imposante Fels majestätisch in den Himmel. Allein der Anblick des roten Inselbergs lässt eine tiefe Verbundenheit zur Natur spüren und seine Erhabenheit verursacht definitiv eine Gänsehaut. Vor allem zum Sonnenuntergang versammeln sich zahlreiche Touristen mit High-Tech-Kameraausrüstung am Viewpoint, um zu beobachten, wie der Uluru regelrecht zu glühen beginnt. Doch auch während des Tages lohnt es sich, den mystischen Monolith zu entdecken. Beim 10 km langen Basewalk umrundet Ihr einmal den gesamten Uluru. Die Tour dauert etwa 4 Stunden, nehmt also genügend Wasser für unterwegs mit.
Knigge für den Uluru
Für die dort lebenden Aboriginals, den Anangu, ist der Uluru heilig und wesentlicher Bestandteil der Traumzeitgeschichte, dem zentralen Mythos der Aboriginals zur Entstehung der Welt. Da der Uluru bis heute im Zentrum Ihrer Spiritualität steht, gibt es einige Benimmregeln für die Besucher des Ulurus. Auch wenn es sich dabei nicht um verbindliche Vorschriften handelt, die eingehalten werden müssen, sollten Besucher aus Respekt und Anstand gegenüber der Anangu diese Regeln einhalten.
- Keine Fotos machen
Das Fotografieren ist für die Anangu eine sehr sensible Angelegenheit. So gehört es zu ihrem Brauch, dass Fotos von verstorbenen Angehörigen vernichtet werden und sogar der Name nicht ausgesprochen werden soll, da dies die Totenruhe stören könnte. Wenn Touristen Fotos von ihnen machen, haben sie keinerlei Kontrolle darüber, was mit den Fotos geschehen wird. Auch für den Uluru gelten einige Bereiche als fotofreie Zone. Der Uluru und die Anangu verbindet eine mehr als 10.000 Jahre alte Geschichte. Von dieser erzählen diverse Wandmalereien, die sich auf den Außenseiten entlang des Ulurus befinden. Einige von Ihnen sind so heilig, dass diese nicht fotografiert werden sollen.
- Keinen Sand oder Steine mitnehmen
Die Anangu sind überzeugt, dass alles dort enden muss, wo es angefangen hat. Wenn Dinge aus dem Gleichgewicht gebracht werden, indem beispielsweise etwas entfernt wird, können die Ahnen nicht zur Ruhe kommen.
- Nicht auf den Uluru klettern
Es ist unfassbar, dass die australische Regierung diesen Wunsch der Anangu jahrzehntelang buchstäblich mit Füßen getreten hat und auch die täglich eintreffenden Touristen diese Bitte missachten. Obwohl die Anangu ausdrücklich darauf hinweisen, dass das Besteigen des Monolithen unterlassen werden soll, hat die australische Regierung eine mit Handlauf befestigte Aufstiegsmöglichkeit am westlichen Ende des Ulurus installiert. Bis 2010 kamen hier 35 Menschen ums Leben. Glücklicherweise hat die australische Regierung für Ende 2019 ein Verbot für Klettertouren ausgesprochen.
Anreise
Um zum Uluru zu kommen, gibt es unterschiedliche Möglichkeiten: Entweder Ihr setzt Euch in einen Campervan und düst knapp 2.000 km von Darwin, 2.700 km von Cairns oder 2.900 km von Sydney ins Outback und startet den Roadtrip Eures Lebens (versprochen!), oder Ihr fliegt mit dem Flugzeug in 2 – 3 Stunden von einer Großstadt Australiens aus. Wer genügend Zeit mitgebracht hat oder sich noch in der Planung seiner Australien-Reise befindet, dem empfehle ich wärmstens, den Roadtrip zu machen. Die Route zwischen Ostküste, Zentrum und Norden ist sehr gut ausgebaut und bietet zahlreiche kostenlose Möglichkeiten zum Campen. Wer das ursprüngliche Australien kennen lernen möchte, sollte sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen. Als Zeitraum für den Roadtrip solltet Ihr mindestens 2 Wochen einplanen. Wer nicht so viel Zeit übrig hat, sollte den Flug zum Uluru in Erwägung ziehen. Dieser ist zwar mit ca. 300 Euro relativ kostspielig, der leuchtend-vibrierende Uluru im Licht des Sonnenuntergangs wird jedoch jeden Cent entschuldigen.
Whitsunday Islands, Queensland
Die Whitsundays sind ein aus 74 Inseln bestehendes Paradies im Nordosten Australiens, die im Great Barrier Reef liegen. Es liegt ca. 1 Fahrstunde östlich von Cairns und 1,5 Stunden nördlich von Brisbane entfernt. Der strahlend weiße, pulvrige Sand ergibt in Kombination mit dem türkisleuchtenden Wasser ein atemberaubendes Panorama. Der berühmteste Strand der Whitsundays ist der Whitehaven Beach, der von TripAdvisor unter die 50 weltbesten Strände des Südpazifiks ausgezeichnet wurde. Mittlerweile bieten zahlreiche Anbieter Tagestouren zum Whitehaven Beach an. Ein weiteres Highlight ist das Heart Reef, ein Korallenriff, das die Form eines Herzens hat. Da das Schnorcheln und Tauchen dort nicht möglich ist, lässt sich die romantische Herz-Insel nur bei einem Hubschrauberflug erkunden.
Fraser Island, Queensland
Fraser Island ist eine Sandinsel vor der australischen Ostküste vor Queensland und ist mit 124 km Länge die größte Sandinsel der Welt. Die Insel beherbergt eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. So tauchen beispielsweise Delfine, Buckelwale und Dugongs in den Gewässern vor Fraser Island auf. Auf der Insel lebt der australische Dingo, ein ehemaliger Haushund, der heute jedoch völlig unabhängig vom Menschen lebt. Viele Touristen, die nach Fraser Island übersetzen, haben vor allem eines im Sinn: Mit dem SUV den Strand entlang zu pesen. Auf Fraser könnt Ihr entweder selbst einen Geländewagen mieten oder Euch einer Tour anschließen. Auf dieser Tour macht Ihr mehrere Zwischenstopps an den Highlights der Insel wie dem 75-Mile Beach, den Sanddünen und Süßwasserseen in Trinkwasserqualität.
Ihr möchtet am liebsten gleich nach Down Under aufbrechen? Dann checkt meine Australien Schnäppchen. Falls Ihr eine Großstadtmetropole besuchen möchtet, findet Ihr hier Tipps für Sydney.