Euer nächster Urlaub führt Euch in den US-amerikanischen Bundesstaat Florida, Ihr wollt Euch eine Auszeit vom Großstadttrubel in Miami gönnen oder habt einfach nur Lust, die beeindruckende Natur des Bundesstaats zu erkunden? Dann solltet Ihr unbedingt einen Besuch der Everglades einplanen, die sich auf einer Strecke von mehr als 6.000 Quadratkilometern über die südliche Spitze von Florida erstrecken. Mit ihrer spektakulären Landschaft und der außergewöhnlichen Artenvielfalt bieten Euch die Feuchtgebiete eine tolle Möglichkeit, den ein oder anderen erlebnisreichen Tag in der Natur zu verbringen. Wusstet Ihr übrigens, dass es sich bei den Everglades nicht um ein klassisches Sumpfgebiet, sondern einen riesigen Fluss handelt, der sich mit minimaler Geschwindigkeit einen Weg durch die Gräser bahnt? In diesem Artikel habe ich Euch einige wissenswerte Informationen rund um das tropische Marschland zusammengestellt. Ich gebe Euch Tipps, wie Ihr am besten dort hin kommt, welche Stopps Ihr auf Eurem Weg mitnehmen solltet und welche Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten Euch in den Everglades erwarten. Taucht ein in die großartige Artenvielfalt und lasst Euch von der prachtvollen Landschaft verzaubern.
Everglades Tour
Anreise
Möchtet Ihr den Everglades einen Besuch abstatten, könnt Ihr den etwa 70 Kilometer entfernten Flughafen in Miami ansteuern. Günstige Flüge von nach Miami findet Ihr zum Beispiel bei Skyscanner. Von dort erreicht Ihr den östlichen Teil des Parks in etwa einer Stunde Autofahrt. Von Miami selbst benötigt Ihr etwa 30 Minuten für Eure Anreise. Möchtet Ihr in erster Linie den westlichen Teil des Nationalparks besuchen, könnt Ihr alternativ auch den Flughafen in Fort Myers anfliegen. Von dort seid Ihr in 1,5 Stunden Autofahrt im Nationalpark der Everglades. Wenn Ihr von Eurer Unterkunft mit dem Auto in die Everglades unterwegs seid, müsst Ihr mit einem Eintritt von 10 Dollar pro Fahrzeug rechnen. Fußgänger und Radfahrer bezahlen 5 Dollar. Euer Ticket gilt jeweils für 7 Tage. Möchtet Ihr Euer Naturerlebnis mit der passenden Unterkunft abrunden, könnt Ihr übrigens auch an einigen Stellen im Nationalpark zelten. Am südlichen Ende nahe des Flamingo Visitor Centers befindet sich beispielsweise der Flamingo Campgroung A Loop. Grundsätzlich empfehle ich Euch, die einzelnen Stationen in den Everglades mit dem Auto zu erkunden. Ein günstiges Mietauto findet Ihr beispielsweise auf Billiger-Mietwagen. Mit dem Auto könnt Ihr die verschiedenen Besucherzentren der Everglades ansteuern. Das Gebiet verfügt über insgesamt vier Eingänge und fünf Besucherzentren. Der erste Halt für viele Besucher ist das Ernest Coe Visitor Center, das am Eingang des Nationalparks in der Nähe von Homestead liegt.
Besucherzentren:
- Ernest Coe Visitor Center: Das Ernest Coe Visitor Center liegt in der Nähe von Homestead an der State Road 9336 und ist ganzjährig geöffnet.
- Royal Palm Visitor Center: Das Royal Palm Visitor Center befindet sich 6 Kilometer hinter dem Ernest Coe Visitor Center.
- Flamingo Visitor Center: Das Flamingo Visitor Center liegt am Ende der State Road 9336 in Flamingo.
- Shark Valley Visitor Center: Dieses Besucherzentrum findet Ihr am Tamiami Trail.
- Gulf Coast Visitor Center: Gulf Coast Visitor Center liegt in Everglades City.
Allgemeines
Die Everglades erstrecken sich von der südlichen Spitze Floridas bis hoch zum Lake Okeechobee im Norden. Obwohl es sich bei den Everglades um ein sehr sumpfiges Gebiet handelt, wird das tropische Marschland geographisch als Prärie betrachtet, die jedoch die meiste Zeit des Jahres überschwemmt ist. So führen die Tümpel und kleinen Teiche selbst in der Trockenzeit stets Wasser. Das Besondere an den Everglades: Auch wenn man auf den ersten Blick davon ausgehen könnte, dass dieses beeindruckende Gebiet ein klassisches Sumpfgebiet darstellt, handelt es sich um einen riesigen Fluss, der bis zu 60 Kilometer breit werden kann und auf mehr als 160 Kilometern Länge durch die Everglades zieht. Allerdings erreicht dessen Wasserstand häufig nur wenige Zentimeter und die Strömung, die etwa einen Meter pro Stunde beträgt, ist so langsam, dass man sie mit bloßem Auge nicht erkennen kann. Aufgrund dieser Tatsache und dass ein Großteil der Fläche mit Gräsern und Schilf bewachsen ist, werden die Everglades häufig auch als Grasfluss oder Meer aus Gras bezeichnet. Der Everglades-Nationalpark erstreckt sich im Süden der Everglades und nimmt etwa 20 Prozent der Fläche der Everglades ein. Mit seiner seltenen Artenvielfalt zählt der Everglades-Nationalpark seit 1979 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Grundsätzlich ist das Klima in den Everglades mit einer hohen Luftfeuchtigkeit verbunden. Deshalb müsst Ihr besonders in den Sommermonaten mit Mosquitos rechnen. In den trockenen Wintermonaten von Dezember bis April ist das Klima eher mild und angenehmen. Von Mai bis November solltet Ihr dagegen mit hohen Temperaturen rechnen und könnt auch nachts nur auf eine geringe Abkühlung hoffen.
Aktivitäten
Wer die Everglades besucht, kommt in den Genuss einer Tierwelt, die in dieser Form nur in den sumpfigen Gebieten von Florida zu finden ist. Ein besonderes Highlight sind die freilebenden Flamingos, die Ihr in den USA sonst nirgends bestaunen könnt. Außerdem habt Ihr die Möglichkeit, Ibisse, Kormorane, Störche und Pelikane aber auch Schlangen, Alligatoren oder Schildkröten zu beobachten. Da sich die Everglades über ein großes Gebiet erstrecken, sollte man einen Besuch des Sumpflandes gut planen. Wie ich bereits erwähnt habe, bietet es sich an, die verschiedenen Spots der Everglades mit dem Auto anzufahren. Am schnellsten gelangt man über die gebührenpflichtige Autobahn Everglades Parkway 75, die auch Alligator Alley genannt wird, durch die Everglades. Auf dieser Route kann man in nicht einmal 2 Stunden das gesamte Gebiet von der Ostküste Miamis bis zur Westküste durchqueren. Zwar gibt es an einigen Stellen die Möglichkeit, einen Stopp einzulegen, allerdings seht Ihr auf dieser Strecke nur wenig von der Pracht der Landschaft. Durch den Nationalpark selbst gibt es übrigens nur eine Straße, die State Road 9336, die von Florida City bis nach Flamingo führt. Generell gibt es in den Everglades verschiedene Touren, die Ihr zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Boot antreten könnt, über die Ihr Euch am besten vor Ort informiert.
Trails und Stopps:
- Anhinga Trail: Möchtet Ihr Eure Tour in die Everglades im Nationalpark starten, empfehle ich Euch den Anhinga Trail, der sich über eine Länge von 1,6 Kilometern erstreckt. Er startet am Royal Palm Visitor Center, das ein paar Meilen hinter dem Ernest Coe Visitor Center liegt und einen perfekten Ausgangspunkt bietet, um die Tierwelt des Nationalparks zu entdecken. Da Ihr die meiste Zeit über angelegte Holzstege wandert, eignet sich die Strecke auch für einen Besuch mit dem Kinderwagen oder Rollstuhl. Hier habt Ihr übrigens die besten Gelegenheiten, in den Tümpeln rechts und links der Wege Krokodile und Alligatoren zu beobachten.
- Tamiami Trail: Der Tamiami Trail verbindet die beiden Städte Miami und Tampa miteinander, daher kommt auch der Name des Trails zustande. Wer die Everglades mit dem Auto durchfahren möchte, kann diese Strecke nutzen, um an einigen Spots anzuhalten und von dort aus die Natur zu entdecken. An vielen Stellen weisen Euch Schilder auf mögliche Aktivitäten wie Wanderrouten hin. Außerdem könnt Ihr an alle paar Meilen an Rastplätzen Halt machen.
- Shark Valley: Ewa 35 Kilometern von Miami entfernt erreicht Ihr auf dem Tamiami Trail das Shark Valley. Dort habt Ihr die Möglichkeit, auf verschiedenen Wegen zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit der Shark Valley Tram die Landschaft zu erkunden und vielleicht den ein oder anderen Blick auf einen der Alligatoren und Krokodile zu erhaschen. Das Shark Valley zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen im Everglades-Nationalpark. Hier gibt es verschiedene Routen, die Ihr auf unterschiedliche Art und Weise entdecken könnt. So könnt Ihr beispielsweise eine 24 Kilometer lange Rundtour mitmachen, auf der Ihr unter anderem einen 20 Meter hohen Aussichtsturm passiert oder Ihr wandert auf dem Otter Cave Walk durch den tropischen Mischwald. Außerdem habt Ihr im Shark Valley die Möglichkeit, den Nationalpark auf einer Bootstour zu erkunden.
- Big Cypress Gallery: Ebenfalls auf dem Tamiami Trial liegt die Big Cypress Gallery. Hier stellt der Fotograf Clyde Butcher schwarz-weiß Fotografien des Nationalparks aus. Aber auch Bilder der weitläufigen Landschaft von Florida könnt Ihr hier bewundern.
- Ochopee Post Office: Auf dem Tamiami Trail liegt außerdem das kleinste Postamt der USA.
- Ten Thousand Islands: Bei den Ten Thousand Island handelt es sich um eine Inselgruppe, die an südwestlichen Küste von Florida liegt. Vom Besucherzentrum Gulf Coast Visitor Center, das sich in Everglades City befindet, könnt Ihr Bootstouren auf diese Inseln machen.
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