In diesem Artikel verrate ich Euch mehr über die 13 schönsten Tempel in Kambodscha. Neben der berühmten Tempelanlage Angkor Wat gibt es nämlich noch zahlreiche weitere wunderschöne Tempel in Kambodscha, denen Ihr einen Besuch abstatten solltet. Den Großteil der schönsten Tempel in Kambodscha findet Ihr in Angkor Thom, nahe der Stadt Siem Reap. Angkor Thom bedeutet die „große Hauptstadt“ und entstand Ende des 12. Jahrhunderts als neue Hauptstadt des Reiches von Angkor. Da der König Jayavarman VII. ein Anhänger des Mahayana-Buddhismus war, ließ er zahlreiche buddhistische Tempel in der Stadt und rund herum errichten. Neben buddhistischen Tempeln findet Ihr in Kambodscha auch viele hinduistische Tempel.
Die 13 schönsten Tempel in Kambodscha
Die meisten der schönsten Tempel in Kambodscha, die ich Euch nun vorstelle, liegen direkt in Angkor Thom – was sehr praktisch für Euch ist, denn so zahlt Ihr nur einmal Eintritt für das ganze Gelände und könnt direkt mehrere Tempel besichtigen. Der Angkor-Pass für einen Tag kostet Euch 37 US-Dollar. Für drei Tage Eintritt bezahlt Ihr 62 US-Dollar und für sieben Tage 72 US-Dollar. Das beste bei den Mehrtagespässen ist, dass Ihr sie nicht an aufeinanderfolgenden Tagen einlösen müsst, sondern Euch die Tage innerhalb eines bestimmten Zeitraums flexibel aussuchen könnt. Ich empfehle Euch den Pass für mindestens drei Tage zu kaufen, denn so könnt Ihr Euch mehr Zeit für die einzelnen Tempel nehmen und alles in Ruhe entdecken. Eine Übersicht über die 13 schönsten Tempel in Kambodscha seht Ihr auf dieser Karte:
Angkor Wat
Am besten beginne ich direkt mit der beliebtesten und bekanntesten Tempelanlage in ganz Kambodscha. Der Tempel Angkor Wat liegt rund 20 Kilometer nördlich des idyllischen Sees Tonle Sap, in der Region Angkor. Das beeindruckende Bauwerk aus Sandstein steht inmitten einer grünen Tempelanlage, die von einem rund 190 Meter breiten Wassergraben umgeben ist. Der Tempel wurde im 12. Jahrhundert über 37 Jahre hinweg von König Suryavarman II im Stil der Khmer erbaut. Im Inneren erwarten Euch zahlreiche, aufwendig gearbeitete, steinerne Reliefs an den Tempelwänden. Seit 1992 ist der Angkor Wat ein anerkanntes UNESCO-Weltkulturerbe. Mehr Infos über die zwei Quadratkilometer große Tempelanlage findet Ihr in meinem ausführlichen Artikel über Angkor Wat:
Bayon
Der im 12. Jahrhundert errichtete Bayon Tempel war der Staatstempel von Angkor Thom und steht im Zentrum des Komplexes. Kennzeichnend für den Bayon Tempel sind die beeindruckenden Gesichtertürme. Ursprünglich gab es hier rund 50 Türme, heute stehen davon nur noch 37 Stück. Von jedem Turm aus schaut Euch das lächelnde Gesicht von Lokeshvara an. Die meisten Türme besitzen direkt vier der Gesichter, die alle in eine andere Himmelsrichtung blicken. An den Wänden der beiden Galerien, die den zentralen Tempelberg umgeben, findet Ihr zahlreiche bemerkenswerte Reliefs. Dargestellt werden sowohl Kriegs-, als auch Alltagsszenen. Der Bayon verdankt seine komplexe Architektur den verschiedenen Königen, die seiner Zeit herrschten. Sie ließen die den Tempel immer wieder aus- und umbauen. Am besten besucht Ihr den Tempel am Morgen, um den Menschenmassen auszuweichen. Mehr über den Bayon Tempel könnt Ihr hier nachlesen.
Baphuon
Der Tempelberg Baphoun liegt rund 200 Meter entfernt von dem Bayon Tempel und darf auf meiner Liste der schönsten Tempel in Kambodscha auf keinen Fall fehlen. Der Baphoun beeindruckt vor allem mit seiner Größe, denn er besitzt eine Länge von 130 Metern, eine Breite von 104 Metern und eine Höhe von 35 Metern. Erbaut wurde der Tempel von König Udayadityavarman II. im 11. Jahrhundert zu Ehren des hinduistischen Gott Shiva. Über die Jahrhunderte hinweg stürzten viele Teile des Tempels ein, deshalb wurde der Baphuon von 1960 bis 2011 restauriert. Der Pyramidentempel unterteilt sich nach oben hin in vier Stufen. In den Galerien der zweiten Pyramindenstufe findet Ihr zahlreiche sehenswerte Reliefs mit Darstellungen aus der hinduistischen Mythologie. Auf der vierten Stufe könnt Ihr einen großen, liegenden Buddha betrachten. Übrigens habt Ihr von hier aus einen einzigartigen Blick auf ganz Angkor Thom.
Phimeanakas
Der pyramidenförmige Tempel Phimeanakas war Bestandteil des heute nicht mehr existierenden Königspalastes in Angkor Thom. Der hinduistische Pyramidentempel wurde Anfang des 11. Jahrhunderts errichtet. Der Tempel ist 36 breit, 28 Meter lang, 12 Meter hoch und besteht aus einer Mischung aus Sandstein und Laterit. Laut Erzählungen soll die Kuppel des Tempels früher mit Gold überzogen gewesen sein, denn der chinesische Gesandte Zhou Daguan bezeichnete im Jahr 1296 den Phimeanakas als Tempel aus Gold. Bei Eurem Besuch des Tempels solltet Ihr auch unbedingt ein wenig Zeit für die Terrasse der Elefanten auf der östlichen Seite einplanen. Die Terrasse besteht aus drei unterschiedlich hohen Plattformen. Die zahlreiche Steinfiguren von Elefanten verliehen der Terrasse ihren einzigartigen Namen. Neben Elefanten findet Ihr hier auch Statuen von Löwen, Gladiatoren und Göttern.
Ta Prohm
Der ein oder andere Actionfilm-Fan unter Euch hat den nächsten Tempel auf meiner TOP-Liste der schönsten Tempel in Kambodscha bestimmt schon mal auf der Leinwand gesehen, denn der mystische, halb verfallene Tempel Ta Prohm, der von dichtem Urwald umgeben ist, diente als Kulisse für die Filme Lara Croft: Tomb Raider und Indiana Jones. Im Mittelpunkt der Tempelanlage steht mittlerweile die Vegetation und nicht mehr die Architektur des Tempels. Die Mauern des Tempelgebäudes werden fest von riesigen Wurzeln der Kapokbäume und Würgefeigen umklammert, was ein einzigartiges Motiv abgibt. Deshalb werden an den Tempelmauern heute keine Restaurierungen mehr vorgenommen und alles dem Dschungel überlassen. Hier empfehle ich Euch ebenfalls, den Tempel entweder am frühen Morgen oder am späten Abend zu besuchen, da sich tagsüber große Menschenmassen ansammeln. Mehr über den Tempel Ta Prohm könnt Ihr hier nachlesen.
Ta Som
Genauso mystisch wie der Ta Prohm, ist auch der buddhistische Tempel Ta Som. Er gilt als Miniaturausgabe des Ta Prohms. Die Tempelanlage zählt mit seinen 4,5 Hektar zu den eher kleineren, im Vergleich zu anderen Tempelbauten seiner Zeit. Der Flachtempel wurde in den Jahren von 1190 bis 1210 von dem König Jayavarman VII. für seinen Mentor Som erbaut. Die Anlage ist sehr stark verfallen und von Dschungelpflanzen wie der Würgefeige überwuchert. In den 90er Jahren ist der Ta Som leider Opfer von zahlreichen Kunstrauben geworden, vielen der Apsara- und Devatafiguren wurden die Köpfe abgeschlagen. Ein beliebtes Fotomotiv ist das Gesicht des Bodhisattva, ein Wesen aus dem Buddhismus, das nach Westen blickt. Wenn Euch der Tempel Ta Prohm von Menschenmassen zu überfüllt ist, dann solltet Ihr dem Ta Som einen Besuch abstatten, denn er ist auf Grund seiner Lage relativ verlassen und nur sehr wenige Touristen verirren sich hierher.
Pre Rup
Charakteristisch für den Pre Rup Tempel sind die in der Morgensonne in warmen Brauntönen leuchtenden Türme. Ihr findet den Tempel in der Nähe des östlichen Baray, einem Wasserreservoir. Da der Tempel ein wenig abseits des Touristenzentrums von Angkor liegt, müsst Ihr hier nicht mit riesigen Menschenmassen rechnen. Der Pre Rub wurde im 10. Jahrhundert als Staatstempel aus Sandstein, Backstein und Laterit erbaut. Dieser Tempel sollte vor allem als Modell für den berühmten Angkor Wat dienen. Im Zentrum der Tempelanlage findet Ihr einen Tempelberg mit fünf, wie die Augen eines Würfels angeordneten Türmen. Von der Spitze des höchsten Turms, den Ihr über sehr hohe und steile Treppenstufen erreicht, habt Ihr einen einzigartigen Ausblick auf die umliegenden Reisfelder und Angkor Wat. Übrigens: Auf den Reliefs der Türme im Westen sind hauptsächlich Göttinnen abgebildet, auf den östlichen Türmen sind es männliche Wesen.
Banteay Samré
Im Osten, ein wenig abseits des normalen Rundwegs durch das Hauptareal von Angkor, steht der Banteay Samré Tempel. Dieser wurde am Anfang des 12. Jahrhunderts errichtet und ähnelt sehr dem Prasat Hin Phimai im heutigen Thailand. Die Optik der Türme wiederum erinnern an die des Angkor Wat. Der Name des Tempels Banteay Samré bedeutet übrigens übersetzt „Festung der Samré“. Die Samré waren ein lokaler Volksstamm. Der Tempel ist in einen äußeren und einen inneren Ring unterteilt. Den äußeren Ring betretet Ihr durch einen der vier Torbögen. Im Inneren trefft Ihr auf zahlreich verzierte Mauern. Wenn Ihr vor habt, diesen Tempel zu besichtigen, dann empfehle ich Euch vorher den Sonnenaufgang von der Anlage des Srah Srang in unmittelbarer Nähe zu bewundern und danach den noch recht leeren Tempel ganz ungestört und im sanften Morgenlicht zu erkunden.
Banteay Srei
Im Norden des Banteay Samrè findet Ihr die Tempelruine Banteay Sei. Kennzeichnend für den Banteay Srei, auch „die Zitadelle der Frau“ genannt, sind die facettenreichen Verzierungen und Ornamente. Die Tempelanlage liegt 28 Kilometer nordöstlich von Angkor Wat und ist umgeben von einem 200 Meter langen Mauerring. Das Besondere an dem Banteay Srei ist, dass er nicht im Auftrag eines Königs errichtet wurde, sondern im privaten Rahmen. Er wurde bereits im Jahr 967 von dem Gelehrten Yajnavaraha gegründet und im 11. Jahrhundert restauriert und erweitert. Im Zentrum der Anlage stehen drei Türme nebeneinander auf einer T-förmigen Plattform. Die Mauern, Wände und Türen sind mit detaillierten Flachreliefs und in Stein gemeißelte Figuren verziert. In den Nischen stehen viele verschiedene, rund 70 Zentimeter kleine Figuren der hinduistischen Götter Deva, Apsaras und Dvarapalas. Vor den Türmen des Banteay Srei wachen mystische Figuren mit Affenköpfen. Beachtet: Die Tempelanlage schließt schon um 17 Uhr.
Preah Khan
Zwei Kilometer nordöstlich von Angkor Thom findet Ihr den Flachtempel Preah Khan. Er wurde im späten 12. Jahrhundert von Jayavarman VII. erbaut. Mitte des 13. Jahrhunderts wurde der Tempel vorübergehend hinduisiert und ein Großteil der Buddhastatuen wurden zerstört. Früher war der Tempel eine buddhistische Universität, in der rund tausend Lehrende lebten und unterrichteten. Die Tempelanlage ist verhältnismäßig sehr gut erhalten. An der Stelle, wo heute der Tempel ist, soll früher ein Palast gestanden haben. Das Tempelgelände ist etwa 56 Hektar groß und umgeben von einem tiefen Graben. In der gesamten Anlage findet Ihr zahlreiche leere Nischen, in denen die ehemaligen Buddhafiguren vor ihrer Zerstörung standen oder Buddhastatuen, die umgestaltet wurden. Eine einzigartige Besonderheit am Preah Khan ist die zweistöckige Säulenhalle, die an den romanischen Baustil erinnert.
Sambor Prei Kuk
Ihr fragt Euch, ob es eigentlich auch außerhalb der Gegend rund um Angkor und Siem Reap in Kambodscha Tempel gibt? Ja, die gibt es. Zum Beispiel in dem Areal Sambor Prei Kuk, rund 30 Kilometer nördlich der Stadt Kampong Thom. Hier findet Ihr die Ruinen der alten Stadt Isanapura, bestehend aus über 150 Tempeln und Türmen auf einer Fläche von 400 Hektar. Die Tempel in dem Hindutempelkomplex werden nicht wie in Angkor immer wieder restauriert, sondern größtenteils einfach dem Verfall überlassen. Das verleiht der Tempelanlage allerdings Ihren ganz eigenen Charme. Die Tempel der Stadt Insanapura stammen aus dem 7. Jahrhundert und sind somit sogar älter als die Tempel von Angkor. Die Tempelanlage von Sambor Prei Kuk gehört neben Angkor und Koh Ker zu den bedeutendsten Tempelkomplexen in Kambodscha. Erst seit Juli 2017 steht Sambor Prei Kuk auf der Liste der UNESCO-Weltkulturerben. Der Eintritt für kostet Euch 5 US-Dollar.
Koh Ker
Rund 130 Kilometer nordöstlich von Siem Reap, liegt Koh Ker. Die Gegend ist sehr dünn besiedelt und von dichten Dschungel umgeben. Der Name Koh Ker bezeichnet eine ehemals sehr bedeutende Stadt des Khmer-Reiches. Die Tempel von Koh Ker waren vor Angkor das Machtzentrum Kambodschas und dürfen daher auf meiner Liste der schönsten Tempel in Kambodscha nicht fehlen. Auf dem Gelände wurden bisher 180 Monumente entdeckt, davon liegen allerdings einige im Wald versteckt. Nur rund zwei Dutzend Heiligtümer können gefahrlos besichtigt werden, da der Dschungelwald stark vermint ist. Auch Koh Ker wurde leider auf Grund von seiner eher abgeschiedenen Lage öfter von Kunstdieben besucht. Immer mal wieder wird die geraubte Kunst auf diversen Auktionen zum Verkauf angeboten. Die noch vorhandenen Skulpturen könnt Ihr in verschiedenen Museen besichtigen. Seit 1992 ist Koh Ker ein UNESCO-Weltkulturerbe. Der Eintritt beläuft sich auf 10 US-Dollar.
Prasat Preah Vihear
Der letzte Tempel, den ich Euch in meiner TOP-Liste der schönsten Tempel in Kambodscha zeigen möchte, ist der Prasat Preah Vihear. Der Hindutempel der Khmer stammt aus dem 10. bis 12. Jahrhundert. Er steht auf einer Anhöhe von 525 Metern auf dem Felshügel Pey Tadi in den Dongrek Bergen. Von hier aus habt Ihr einen atemberaubenden Ausblick Richtung Süden, was für Khmer-Tempel eher ungewöhnlich ist, da sie normalerweise Richtung Osten ausgerichtet sind. Die Architektur des Tempels ist geprägt durch die Stile zahlreicher verschiedene Epochen und wurde von verschiedenen Königen immer wieder umgebaut und erweitert. Bereits seit Jahrzehnten steht die Tempelanlage im Mittelpunkt eines Grenzkonfliktes, denn der Prasat Preah Vihear liegt genau an der Grenze zu Thailand. Seit 2008 gilt der Tempel als UNESCO-Weltkulturerbe.