Einfach mal die Seele baumeln lassen, den ganzen Tag am schneeweißen Strand faulenzen und sich im kristallklaren Wasser treiben lassen. Das alles könnt Ihr auf den 378 San Blas Inseln. Sie liegen nordöstlichen von Panama, mitten in der Karibik und werden von den indigenen Ureinwohnern völlig autonom und unabhängig von Panama verwaltet. Von Eurem Smartphone müsst Ihr Euch leider für kurze Zeit trennen, denn Empfang gibt es auf den Inseln kaum, Internet gar nicht. Strom steht Euch auf manchen Inseln nur begrenzt zur Verfügung – ein Generator betreibt in den dunklen Abendstunden ein paar Glühbirnen. Das heißt für Euch: Abschalten, Füße hoch legen und in einer Hängematte zwischen den Palmen einfach mal entspannt ein Buch lesen. Was Ihr über die Inselgruppe wissen müsst und welche Aktivitäten dort auf Euch warten, erfahrt Ihr in meinen Tipps für die San Blas Inseln.
Über die San Blas Inseln
Auf den Inseln habt Ihr die einmalige Chance, die indigene Kultur der Kunas (oder auch Gunas) kennenzulernen. Die San Blas Inseln werden vom einheimischen Volk „Guna Yala“ genannt und vollkommen autonom und unabhängig von Panama verwaltet. Auf 40 der San Blas Inseln leben insgesamt rund 33.000 Angehörige des Kuna-Volkes in einem Matriarchat und gelten als zweitkleinste Menschen der Welt. Die Kunas setzen Wert darauf, Ihre geliebten Inseln vor dem Massentourismus zu schützen.
Essen
Traditionell werden auf Guna Yala vorwiegend frisch gefangener Fisch, Krabben, Hummer und Garnelen sowie Reis und Bohnen gegessen. Zum Frühstück gibt es meistens Omelett oder Rührei mit frittierten Mais-Tortillas oder Würstchen. Ab dem Mittagessen wird vor allem sehr viel Rum getrunken, in Mittelamerika gibt es zahlreiche Rum-Fabriken. Ein Hauptexportmittel der Kunas in erster Linie die leckeren Kokosnüsse, die auf fast jeder der Inseln wachsen und die Euch die Einheimischen auch gerne frisch von den Palmen pflücken.
Molas
Die Molas sind bunte Stickereien in allen möglichen Variationen und Formen. Frauen tragen diese Kunstwerke traditionell an ihren Blusen, als Arm- oder Fußschmuck. Es gibt aber auch etwas größere Formate, die an die Wand gehängt werden können. Dabei werden nicht nur traditionelle Motive angefertigt, die Molas werden teilweise auch verwendet, um politische Ereignisse in Bildern wortlos zu kommentieren. An kleinen Ständen könnt Ihr die wunderschönen, einzigartigen Kunsthandwerke erwerben.
Anreise
Am besten kommt Ihr auf die wunderschönen San Blas Inseln mit einer kleinen Propellermaschine, einem Speed- oder Segelboot. Organisierte Ausflüge findet Ihr beispielsweise direkt ab der Hauptstadt Panama City. Mit dem Auto braucht Ihr von Panama City aus rund drei Stunden bis zum Puerto de Carti. Von hier aus legen täglich zahlreiche Boote ab, die Euch innerhalb von 30 bis 40 Minuten auf die Inseln bringen. Kurz vor dem Hafen werdet Ihr vermutlich an einem militärischen Checkpoint kontrolliert, da die Kunas gerne den Überblick behalten, wer in ihrem Gebiet unterwegs ist und über die Inseln häufig Drogen aus Kolumbien in das Land geschmuggelt werden.
Touren
Organisierte Ausflüge zu den San Blas Inseln werden Euch in Panama City an jeder Ecke angeboten. Auch von Kolumbien aus bringt Euch ein Speedboot ganz einfach auf die Inseln. Ihr könnt Tagestouren für rund 100 Dollar buchen, die Euch auf die Inseln und wieder zurück bringen. Darüber hinaus müsst Ihr vor dem Betreten des Guana Yala Gebiets eine Touristensteuer von 22 Dollar an die Kunas zahlen. Wichtig ist, dass Ihr bei Eurem Ausflug genug Bargeld dabei habt, denn Geldautomaten gibt es auf der Insel keine. Auf Eurer Tour steuert Ihr eine Insel nach der anderen an und habt dort immer ein paar Stunden Aufenthaltszeit, in der Ihr die Insel erkunden könnt. Welche Inseln das genau sind, hängt von der Route Eurer gebuchten Tour ab. Neben den Tagestouren gibt es auch Ausflüge, bei denen ein bis zwei Übernachtungen auf den Inseln mit inbegriffen sind, für alle die gerne länger bleiben.
Segeln
Statt an einer gewöhnlichen Bootstour teilzunehmen, könnt Ihr Euch auf den San Blas Inseln auf einen Segeltörn in kleinen Gruppen von bis zu acht Personen begeben. Die Segeltouren dauern durchschnittlich vier Tage. Ihr segelt selbstverständlich nicht nur an den paradiesischen Stränden vorbei, zahlreiche Stopps bieten Euch die Möglichkeit, Eure Füße in den weißen Sand zu buddeln oder eine Runde schwimmen zu gehen. Die Verpflegung ist dabei immer mit inbegriffen. Zudem segeln mehrere Schiffe täglich zwischen den San Blas Inseln von Panama nach Kolumbien. Boote sind neben Flugzeugen übrigens die einzigen Transportmittel, die die beiden Länder verbinden. Denn, auch wenn alles auf der Karte auf eine perfekte und direkte Landverbindung hindeutet, sieht die Realität anders aus: Dichte Mangrovenlandschaften und Guerillabanden machen das Gebiet unpassierbar.
Schnorcheln
Die einzelnen Inseln der Inselkette unterscheiden sich nicht großartig voneinander. An den meisten Stellen werdet Ihr nur auf wenige Menschen treffen, stattdessen erwarten Euch kristallklares Wasser, schneeweiße Sandstrände und Entspannung pur. Beim Schwimmen und Schnorcheln begegnet Ihr Meeresschildkröten, Mantas, Rochen, kunterbunten Fischen, Seesternen, Seeigeln und Korallenriffen in allen Farben des Regenbogens. Was aber doch die ein oder andere Insel besonders macht, habe ich Euch hier einmal aufgelistet:
- Tierische Highlights haben die Starfish Islands und die Isla Pelicano für Euch. Starfish Island ist eigentlich gar keine richtige Insel, sondern eher eine etwas größer geratene Sandbank und verdankt ihren Namen der wahnsinnig vielen Seesterne, die Ihr rings um die Insel findet. Von der Pelican Island habt ihr einen wunderschönen Ausblick auf benachbarte Inseln und könnt gemeinsam mit den großen Vögeln entspannt am Strand chillen.
- Auf der Isla Aguja reiht sich ein Kokosnussbaum an den nächsten. Für alle Fans der Kokosnuss das absolute Paradies: Hier dürft Ihr so viel Kokosnusswasser trinken wie Ihr könnt, vorausgesetzt Ihr knackt die harte Schale.
- Die Isla Perro bietet sich perfekt zum Schnorcheln an, denn vor der Insel ragt ein altes Schiffswrack aus dem Wasser, das von verschiedenen Meereslebewesen bewohnt wird.
Hotels
Die Bungalows auf den San Blas Inseln sind sehr schlicht und funktional. Mehr als ein Bett mit Moskitonetz werdet Ihr in den Zimmern nicht finden. Die Duschen werden größtenteils einfach mit Salzwasser aus dem Meer betrieben. Die nachhaltigen, luftdurchlässigen Hütten, in denen Ihr schlaft, sind aus Bambus oder Holz gebaut, zu Freuden aller Ökotouristen. Die Böden sind meistens einfach aus Sand oder Lehm. Eine einzigartige Erfahrung bietet definitiv eine Übernachtung in einem der Bungalows, die direkt über dem Meer liegen. Denn: Ihr könnt durch die Schlitze in den Dielen das türkisblaue Wasser sehen und Euch vom Rauschen der Wellen in den Schlaf wiegen lassen.
- Im Bodhi Kalu Yala könnt Ihr alleine oder zu zweit ab 13 Euro in einem Zelt mit Doppelbett übernachten. Die Zelte haben ein Moskitonetz und Holzböden. Die Anlage bietet Euch ein Gemeinschaftsbad mit Toiletten und Duschen. Auf der Terrasse könnt Ihr entspannt in einer Hängematte liegen und hausgemachte Getränke genießen.
- Am beliebtesten ist das Cabañas Narasgandup auf der Isla Naranjo Chico. Hier könnt Ihr in Bungalows aus Bambus direkt über dem Meer schlafen. Morgens wird Euch in der Unterkunft ein kostenloses Frühstück angeboten.
- Im Cabaña Tubasenika übernachtet Ihr in Bambushütten inklusive eigener Terrasse mit Meerblick. Die Unterkunft bietet Euch neben einem Gemeinschaftsbad und einer Gemeinschaftküche auch ein Restaurant.
- Das Isla Cabañas Demar Achudup verfügt über viele kleine Hütten, in denen sowohl Doppelbetten, als auch Einzelbetten in gemischten Schlafsälen und Familienzimmern mit insgesamt sechs Einzelbetten auf Euch warten. Duschen und Toiletten gibt es im Gemeinschaftsbad.
Wer nicht direkt auf den San Blas Inseln übernachten möchte und eigentlich nur einen Tagesausflug auf die Inseln geplant hat, der übernachtet am besten in einem der Hotels in Panama City. Dort findet Ihr definitiv auch Hotels mit höheren Standards und klimatisierten Räumen.
Ihr habt mittlerweile richtig Lust bekommen, nach Panama zu reisen? Dann schaut unbedingt in meine Panama Schnäppchen! Was Euch auf einer Rundreise durch das paradiesische Panama mit nur einem Rucksack auf dem Rücken erwartet und alle Infos für Eure Planung erfahrt Ihr in meinen Backpacking Tipps für Panama. Das schönste Wetter habt Ihr übrigens von Jänner bis März, mehr darüber findet Ihr in meinem Artikel über die beste Reisezeit. Also nichts wie los!