Für viele Reisende geht in Norwegen mit der Preikestolen Wanderung auf das atemberaubende Felsplateau über dem Lysefjord ein lang ersehnter Traum in Erfüllung! Hier bekommt Ihr die wichtigsten Informationen zu einer der berühmtesten Bergtouren Norwegens. Ich zeige Euch, wie Ihr am besten zu dem magischen Ort gelangt, welche Wanderroute Ihr wählen und welche Vorbereitungen Ihr treffen solltet. Außerdem habe ich erstklassige Empfehlungen für Übernachtungsmöglichkeiten im Gepäck und gebe Euch wichtige Sicherheitshinweise.

Norwegen Lysefjord Preikestolen

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Der Preikestolen in Norwegen

Der Preikestolen über dem Lysefjord in der norwegischen Region Hordaland gehört nicht ohne Grund zu den berühmtesten Orten Norwegens: Bis zu 300.000 Besucher pro Jahr strömen zu der 25 x 25 Meter großen Plattform, die 30 Meter über den Fels hinausragt, um mehr als 600 Meter über dem Boden die wunderschöne Aussicht auf den Lysefjord zu genießen. Übersetzt bedeutet Preikestolen so viel wie „Predigtstuhl“ beziehungsweise „Kanzel“. Entstanden ist die spektakuläre Form wahrscheinlich während der letzten Eiszeit durch eine sogenannte Frostsprengung.

Wer die Schönheit Norwegens vom Preikestolen aus genießen möchte, erreicht das 604 Meter hohe Plateau nach einer etwa zweistündigen Wanderung. Eine Seilbahn oder gar Busse, die Euch auf den Berg bringen, gibt es nicht. Insgesamt solltet Ihr für den Hin- und Rückweg über die leicht anspruchsvolle Strecke mit einer Streckenlänge von 8,2 Kilometern circa vier Stunden reine Gehzeit einplanen.

  • Dauer: ca. 4 Stunden (2 Stunden pro Strecke)
  • Streckenlänge: 8,2 Kilometer
  • Schwierigkeit: leicht anspruchsvoll
  • Höhe des Plateaus: 604 Meter
  • Höhenunterschied: 390 Meter
  • Saison: AprilOktober

Beachtet, dass es in der Sommersaison sehr voll auf dem Preikestolen an sich und den Wanderwegen zur Felskanzel werden kann. Vor allem am Wochenende müsst Ihr mit großen Besuchermassen, viel Trubel und langen Wartezeiten an den Fels- oder Waldwegen rechnen. Um den großen Besucheranstürmen zu entgehen, empfehle ich Euch, möglichst früh oder spät am Tag aufzubrechen. Wenn Ihr früh morgens startet, könnt Ihr sogar den atemberaubenden Sonnenaufgang erleben, der sich seinen Weg über die umliegenden Berge sucht und Euch ein unglaubliches Panorama eröffnet. Wer sich im Sommer spät abends auf den Preikestolen begibt, kann dank der Mitternachtssonne einen längeren Aufenthalt in den Bergen einplanen.

Nehmt den Weg auf keinen Fall auf die leichte Schulter! Während echte Wanderprofis den Weg rauf zum Preikestolen leicht meistern, gibt es immer wieder viele ungeübte Wanderer, die den Anspruch der Strecke unterschätzen. Denkt unbedingt an festes Schuhwerk und genügend Proviant für Eure Tour!

Norwegen Preikestolen von oben

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Anfahrt

Bevor Ihr die Wanderung antreten könnt, fragt Ihr Euch natürlich, wie Ihr am besten zum Startpunkt gelangt. Ausgangspunkt der Tour ist in jedem Fall ein großer Parkplatz in der Nähe von Jørpeland, 25 Kilometer Luftlinie von Stavanger entfernt. Wenn Ihr mit dem Auto anreisen möchtet, solltet Ihr die Fähre von Stavanger nach Tau nehmen, die alle 40 Minuten ablegt. Weiter geht es dann durch Jørpeland, von wo aus Ihr für weitere 14 Kilometer die Straße 529 zum Preikestolen nutzt, bevor Ihr den gut ausgeschilderten gebührenpflichtigen Parkplatz erreicht. Die Parkgebühr, die bei etwa 200 Norwegischen Kronen, also etwa 20 Euro, liegt, bezahlt Ihr erst beim Verlassen des Parkplatzes.

Habt Ihr kein eigenes Auto oder einen Mietwagen zur Verfügung, könnt Ihr selbstverständlich auch mit dem Bus anreisen. Wenn Ihr zum Beispiel mit der Fähre ab Stavangar in Tau ankommt, steht Euch von April bis September eine direkte Busverbindung zum Preikestolen zur Verfügung. Auch ab Forsand, Lauvvik oder Oanes könnt Ihr bequem Busse nutzen, die mehrmals täglich bis zum Parkplatz verkehren.

Norwegen Preikestolen Ausblick

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Wanderroute

Um die etwa 390 Meter Höhenunterschied vom Startpunkt der Wanderung aus zu überwinden, gibt es eine Hauptroute, die ich Euch in meinen Tipps für eine Wanderung zum Preikestolen empfehle. Für eine Strecke braucht Ihr etwa zwei Stunden. Während Eurer Wanderung mit dem Parkplatz als Startpunkt ist der Weg perfekt ausgeschildert, ein Reiseführer oder gar ein professioneller Guide ist deshalb nicht nötig. Die Route verfügt weitestgehend über gut ausgebaute Wege, doch es gibt auch ein paar Stellen, an denen echter Körpereinsatz gefragt ist. Während Ihr über raue Felsblöcke klettert oder über rutschige Holzstege durch das sumpfige Moorgebiet spaziert, könnt Ihr schon einmal ins Schwitzen kommen. Vor allem, wenn es zusätzlich regnet oder der Boden nass ist, ist hier besondere Vorsicht geboten!

Während des Aufstiegs zum Preikestolen passiert Ihr ein Moorgebiet, spaziert über ein weiteres Hochplateau mit spektakulärer Aussicht und könnt an einem wunderschönen Bergsee eine kleine Pause einlegen und ebenfalls den Ausblick genießen. Der letzte Teil der Wanderung, kurz bevor Ihr das berühmte Plateau erreicht, hat es noch einmal in sich: Wer nicht ganz schwindelfrei ist, muss sich vielleicht sogar überwinden, die letzte Etappe anzutreten. Doch macht Euch nicht allzu große Sorgen: Die etwas anspruchsvollen Passagen auf dem Hauptwanderweg sind zusätzlich gesichert! Hier noch ein persönlicher Tipp von mir: Lasst Euch ruhig etwas mehr Zeit für den Aufstieg und legt mehrere kleine Pausen ein, während der Ihr die atemberaubende Aussicht auf den Lysefjord genießt.

Norwegen Preikestolen Aufstieg

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Benötigte Ausrüstung

Zwar ist die Wanderung auch für ungeübte Wanderer mehr oder weniger leicht zu meistern, doch in Sachen Ausrüstung solltet Ihr auf professionelles Wander-Equipment nicht unbedingt verzichten. Ganz oben auf der Liste der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände steht – wie bereits deutlich wurde – festes Schuhwerk. Zwar hört man immer wieder davon, dass auf den zum Teil felsigen und matschigen Wanderwegen auch selbsternannte Experten mit Flip Flops unterwegs sind, das ist auf keinen Fall empfehlenswert und mitunter auch lebensmüde!

Außerdem gehört wetterfeste Kleidung in Euren Rucksack, da auf dem Preikestolen schnelle Wetterumschwünge möglich sind und es auf der Plattform windig werden kann. Vor allem, wenn Ihr während des Aufstiegs ins Schwitzen gekommen seid, solltet Ihr zumindest eine Fleecejacke und ein Wechselshirt dabei haben, die Ihr erst einmal in Eurem Rucksack verstauen könnt. Ebenfalls in den Rucksack gehört ausreichend Proviant, vor allem Trinkwasser. Zur Not könnt Ihr Euch auch noch im Berggasthof Preikestolen mit Verpflegung eindecken – den Imbiss und Souvenirladen direkt am großen Parkplatz gibt es übrigens schon seit 1949.

Ist die Wanderung gefährlich?

Zugegeben: Die Bilder vom Preikestolen mitten im Lysefjord sind spektakulär und so manch einer würde sich nicht einmal im Traum überwinden, das Felsplateau 600 Meter über dem Boden auch nur mit einem Fuß zu betreten. Menschen mit ausgeprägter Höhenangst würde ich die Tour dementsprechend nicht empfehlen. Habt immer im Hinterkopf, dass Ihr während der Wanderung und auch auf der Plattform jederzeit für Euch selbst verantwortlich seid. Beachtet außerdem, dass die Wanderwege, auch wenn sie an einigen Stellen gesichert und gut ausgebaut sind, vor allem bei Nässe extrem rutschig werden können und dass Ihr generell jederzeit achtsam sein solltet.

Auf dem Felsplateau angekommen, erhöht sich die Gefahr noch einmal. Die Absturzgefahr an den ungesicherten Kanten des Preikestolens ist zu keiner Zeit zu unterschätzen! Auf dem Plateau gibt es keinerlei Sicherung, die Euch bei Unachtsamkeit helfen könnte. Trotz der Gefahr, der sich offensichtlich alle Besucher bewusst sind, ist es an den Felswänden erstaunlicherweise noch nie zu einem tödlichen Unfall gekommen – und das soll natürlich auch so bleiben. Ich empfehle Euch, jederzeit den Wetterbericht im Auge zu behalten, um keine bösen Wetter-Überraschungen während der Wanderung zu erleben. Mit kleinen Kindern und Hunden ist die Wanderung übrigens nicht unbedingt zu empfehlen, doch natürlich liegt dies in Eurem eigenen Ermessen.

Norwegen Preikestolen

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Übernachten am Preikestolen

Wer früh morgens, nachmittags oder gar spät abends das Felsplateau besteigen will, sucht natürlich auch nach passenden Übernachtungsmöglichkeiten in der Umgebung des Preikestolens, um dem möglichen An- und Abreisestress zu entgehen. Welche Möglichkeiten der Übernachtung es in der Umgebung des berühmten Felsens gibt, zeige ich Euch jetzt:

Campingplätze

Viele Reisende, die in Norwegen unterwegs sind, erkunden die Landschaft mit Schlafsack und Zelt im Gepäck und genießen es, in der freien Natur zu übernachten. Auch in der Nähe des beliebten Aussichtspunktes habt Ihr natürlich die Möglichkeit, Eure Zelte aufzuschlagen. Nur etwa vier Kilometer vom Parkplatz entfernt gibt es zum Beispiel den Campingplatz Preikestolen Camping, der von vielen Wanderern genutzt wird.

Eine weitere Möglichkeit, die ich Euch in meinen Tipps für die Wanderung empfehlen möchte, ist die Übernachtung im Zelt direkt hinter dem Plateau. So gehört Ihr zu den ersten, die am Morgen die Aussicht von der Felskanzel auf den Lysefjord und die umlegenden Berge genießen können – inklusive spektakulärem Sonnenaufgang. Wildcampen ist in Norwegen übrigens erlaubt!

Hotels

Wer hingegen den Komfort eines Hotels genießen möchte, wird direkt am Startpunkt der Wanderung zur Preikestolen Felsformation fündig. Das Preikestolen Fjellstue als Berghütte bietet Euch einfache aber moderne Zimmer und auch in der Umgebung findet Ihr, zum Beispiel in Jørpeland, mit Sicherheit die passende Unterkunft. Schaut einfach mal bei Booking.com vorbei, vergleicht die Preise und haltet nach echten Schnäppchen Ausschau, die zu Euren persönlichen Ansprüchen passen.

Norwegen Preikestolen Sonnenaufgang

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Fjordkreuzfahrt

Ihr seid nicht schwindelfrei, traut Euch die Wanderung körperlich nicht zu oder habt einfach keine Lust zu Wandern? Ihr wollt aber trotzdem die Schönheit des Preikestolen entdecken? Dann ist möglicherweise eine kleine Fjordkreuzfahrt genau das richtige Angebot für Euch. Ihr startet dabei zum Beispiel in Stavanger und entdeckt während der 3-stündigen Fahrt den Lysefjord inklusive wunderschönem Blick auf den Berg vom Wasser aus. Die Fahrt kostet ab circa 50 Euro pro Person und kann schon im Voraus gebucht werden. Informiert Euch am besten rechtzeitig und reserviert Euch einen der begehrten Plätze.

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