In meinen Hanoi Tipps erfahrt Ihr alles wichtige über die beliebtesten Sehenswürdigkeiten und Museen der Hauptstadt von Vietnam. Hanoi liegt an dem Sông Hong, rund 100 Kilometer entfernt von der Küste. Die Architektur von Hanoi ist ein bunter Mix mit verschiedenen kulturellen Einflüssen aus Südostasien, China und Frankreich. Rund 6,5 Millionen Einwohner leben in der zweitgrößten Stadt Vietnams. Welche Highlights Ihr auf Eurer Reise durch Vietnams Hauptstadt auf keinen Fall verpassen solltet, verrate ich Euch jetzt in meinen Hanoi Tipps.
Karte
Flughafen
In Hanoi landet Ihr an dem zweitgrößten Flughafen in Vietnam, dem Nội Bài International Airport. Ihr habt auf Eurer Reise die Wahl, ob Ihr direkt nach Hanoi fliegt oder noch einen Zwischenstopp einlegt. Direktflüge von Frankfurt aus dauern rund elf Stunden. Wenn Ihr Euch für einen Zwischenstopp entscheidet, könnt Ihr den zum Beispiel in Bangkok, Hong Kong oder Moskau einlegen. Günstige Flüge könnt Ihr zum Beispiel bei Skyscanner vergleichen. In Hanoi angekommen, gelangt Ihr am einfachsten mit dem Taxi oder dem Bus in die Innenstadt. Die Linienbusse fahren rund alle 15 Minuten ab und bringen Euch für gerade einmal 50 Cent in das Herz der Stadt. Für eine Fahrt mit dem Taxi müsst Ihr mit rund 15 Euro rechnen.
Sehenswürdigkeiten
Charakteristisch für Hanoi ist die jahrhundertealte Architektur, die mit der Zeit verschiedene kulturelle Einflüsse genossen hat. Das Schöne ist, Ihr kommt innerhalb der Stadt problemlos zu Fuß voran und könnt ganz bequem von einer Sehenswürdigkeit zur anderen schlendern, da die meisten sehr nah beieinander liegen. Das beste Wetter in Hanoi habt Ihr übrigens im November und Dezember sowie im März und April. Mehr über das Klima in Vietnam könnt Ihr in meinem Artikel zur besten Reisezeit nachlesen. Aber jetzt zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten!
Altstadt
Die quirlige Altstadt bildet das Herz und das Zentrum von Hanoi. Hier findet Ihr zahlreiche wunderschöne Tempel und kleine Pagoden. Die Altstadt wird auch das Viertel der 36 Gassen genannt. Früher wurden hier die verschiedensten Waren angeboten. Welche das waren könnt Ihr – vorausgesetzt Ihr beherrscht vietnamesisch – anhand der Namen der einzelnen Gassen erkennen, die nach den Handelswaren benannt sind. Aber auch heute noch könnt Ihr in vielen der kleinen Gassen traditionell-vietnamesische Produkte erwerben. In der Altstadt warten zahlreiche Sehenswürdigkeiten auf Euch, wie die neugotische St. Joseph Kathedrale, die mit ihrer Architektur an Notre Dame erinnert. Darüber hinaus stoßt Ihr hier auf zahlreiche Hostels, Bars und jede Menge Streetfood. Übrigens werden am Wochenende Teile der Altstadt von Freitagabend bis Sonntagabend zu einer Fußgängerzone abgesperrt, in dieser Zeit sind keine Autos oder Roller auf der Walking Street erlaubt.
Hoan-Kiem-See
In Richtung des Französischen Viertels findet Ihr den idyllischen Hoan-Kiem-See. Übersetzt bedeutet der Name „See des zurückgegebenen Schwertes“. In der Mitte des Hoan-Kiem-Sees seht Ihr das Wahrzeichen Hanois, den Schildkrötenturm. Der Turm wurde dem Schutzheiligen des Sees, einer goldenen Schildkröte gewidmet. Am Ufer findet Ihr zahlreiche Bänke, auf denen Ihr Euch nach einem romantischen Spaziergang niederlassen und die Ruhe genießen könnt. Ich empfehle Euch, den Hoan-Kiem-See unter der Woche aufzusuchen, da sich hier am Wochenende große Menschenmassen ansammeln. Denn der Hoan-Kiem-See ist nicht nur bei Touristen unglaublich beliebt, sondern auch bei den Einheimischen, die hier nach Erholung und Ruhe suchen. Die schönsten Erinnerungsfotos bekommt Ihr zu den Morgen- und Abendstunden, wenn sich die Lichter der Stadt im Wasser spiegeln.
Französisches Viertel
Eine Sehenswürdigkeit für sich ist das Französische Viertel direkt im Stadtzentrum. Das Viertel erinnert an die Zeit, in der Vietnam noch eine Kolonie Frankreichs war. Ihr werdet Euch definitiv fühlen, als würdet Ihr ein völlig anderes Land betreten und beinahe vergessen, dass Ihr noch immer in Vietnam seid. In dem Französischen Viertel trefft Ihr auf Prachtbauten im Kolonialstil, Boulevards, Parks, teure Hotels sowie eine lange Einkaufsstraße mit zahlreichen Luxus-Marken und exklusiven Boutiquen. Eine der beliebtesten Sehenswürdigkeit im Französischen Viertel ist das Opernhaus, welches in den Jahren 1901 bis 1911 nach dem Vorbild der Opèra Garnier in Paris erbaut wurde. Zu Beginn wurden hier vorwiegend italienische und französische Opern aufgeführt. Heute gibt es ein internationales Repertoire und auch vietnamesische Komponisten dürfen hier ihre Werke präsentieren.
Literaturtempel
Zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten in Hanoi gehört der konfuzianische Literaturtempel im Westen der Altstadt. Der Name kann ein wenig in die Irre führen, denn der Literaturtempel ist gar kein Tempel und diente auch nie religiösen Zwecken. Seinen Namen erhielt er dadurch, dass er im Jahr 1070 von dem Kaiser Tháng Tông nach Vorbild des Konfuziustempels Kong Miào in Peking erbaut wurde. Der Literaturtempel war die erste Universität in Vietnam. Die Anlage lässt sich in fünf ummauerte Innenhöfe einteilen, die alle einem anderen Zweck dienten. Früher wurden in dem Literaturtempel hauptsächlich die hochbegabten Schüler reicher Eltern unterrichtet. Mit der Zeit wurde die Tempelanlage mehrfach zerstört, wiederaufgebaut, überarbeitet sowie von 1920 bis 1956 komplett renoviert. Heute gilt der Literaturtempel als einer der bedeutendsten historischen und kulturellen Sehenswürdigkeiten Vietnams und darf deshalb in meinen Hanoi Tipps natürlich nicht fehlen.
Einsäulenpagode
Auf dem Weg zwischen dem Ho-Chi-Minh Museum und dem Mausoleum findet Ihr die berühmte Einsäulenpagode. Die Pagode, die übrigens eine der ältesten in Hanoi ist, gibt auf Grund ihrer außergewöhnlichen Bauweise ein einzigartiges Bild ab. Der König Lý Thái Tông errichtete die Pagode in Form einer Lotusblüte. Der Legende nach ist die Form des Gebäudes darauf zurückzuführen, dass dem kinderlosen König die Göttin der Barmherzigkeit erschien, welche auf einer Lotusblüte saß und ihm seinen lang ersehnten Sohn überreichte. Als Dank errichtete er für die Göttin die Einsäulenpagode. Ursprünglich wurde die Ein-Pfahl-Pagode als drei Meter langer Holztempel auf einem Baumstamm errichtet. Der Baumstamm allerdings verfaulte mit der Zeit und wurde instabil. Deshalb steht die Einsäulenpagode heute auf einem Betonsockel, inmitten eines künstlich angelegten Sees. Das Gebäude erreicht Ihr über eine Treppe.
Thăng Long
Thăng Long wurde im Jahr 1010 als Hauptstadt Vietnams gegründet, später entstand daraus das heutige Hanoi. Die Zitadelle Hoàng thành Thăng Long, liegt am Westufer des Sông Hong und war über Jahrhunderte hinweg der Hauptsitz sowie das Machtzentrum verschiedener vietnamesischer Kaiser. Übersetzt bedeutet Hoàng thành Thăng Long „kaiserliche Zitadelle des aufsteigenden Drachen“. Ein Großteil der Gebäude der Zitadelle, mit einer Gesamtfläche von 140 Hektar, wurde im späten 19. Jahrhundert während der Eroberung durch die Franzosen zerstört. Rund 20 Hektar von Thăng Long wurden 2010 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt. Seit dem Jahr 2002 werden in der Zitadelle archäologische Ausgrabungen durchgeführt. Seither wurden bereits zahlreiche wertvolle, historische Gegenstände gefunden. Der Eintritt für die Zitadelle kostet kaum mehr als einen Euro.
Museen
Zu den wichtigsten Museen in Hanoi gehören das Ho Chi Minh Museum und das National Museum of Vietnamese History. Hier erfahrt Ihr mehr über die Geschichte des Landes und vor allem über den Vietnamkrieg, der auf keinen Fall in Vergessenheit geraten darf. Was genau Euch in den Museen erwartet, verrate ich Euch jetzt.
Ho Chi Minh Museum & Mausoleum
In Hanoi findet Ihr sowohl ein Museum als auch ein Mausoleum, welche beide Ho Chi Minh gewidmet und für die Geschichte Vietnams unglaublich wichtig sind. Ho Chi Minh war ein berühmter vietnamesischer Revolutionär, Premierminister und letztendlich Präsident der Demokratischen Republik Vietnam. In dem Museum erfahrt Ihr mehr über das Leben von dem kommunistischen Politiker und wie er in der Vergangenheit Vietnam prägte und veränderte. Das Mausoleum mag für einige von uns ein wenig seltsam ein. Denn in dem Mausoleum könnt Ihr den einbalsamierten Leichnam von Ho Chi Minh, der für viele ein Staatsheld ist, in einem offenen, beleuchteten Sarg anschauen. Ihr findet das Mausoleum am geschichtsträchtigen Ba-Ding-Platu, wo der Revolutionsführer im Jahr 1945 die Unabhängigkeit verkündete. Der Eintritt für das Museum kostet Euch rund 1,5 Euro, ein Besuch im Mausoleum ist kostenlos.
Übrigens wurde nach der Wiedervereinigung von Vietnam die ehemalige Hauptstadt von Südvietnam, Saigon, zu Ehren des Revolutionärs in Ho-Chi-Minh-Stadt umbenannt. Mehr über die Stadt könnt Ihr in meinem Tipps-Artikel nachlesen.
National Museum of Vietnamese History
Ein weiteres sehr interessantes Museum ist das National Museum of Vietnamese History. Das historische Gebäude in dem sich das Museum befindet, war bis 1010 ein französisches Konsulat und ist schon eine Sehenswürdigkeit für sich. Hier erfahrt Ihr mehr über die Geschichte des Landes, seine Unabhängigkeit und vor allem den Vietnamkrieg, der erst im Jahr 1975 endete. Ich empfehle Euch, an einer geführten Tour teilzunehmen, da in dem Museum nicht alle Beschreibungen auf englisch oder französisch verfügbar sind. Wenn Ihr Euch darüber hinaus noch mehr über den Vietnamkrieg informieren wollt, dann solltet Ihr zudem auch das Military History Museum besuchen. Dort findet Ihr Kriegsgeräte, Dokumente und Fotos, die den Schrecken des Krieges darstellen und zeigen, welches Leid er mit sich gebracht hat.
Essen
Kulinarisch ist Hanoi auf jeden Fall ein echtes Paradies. Hanoi ist vor allem bekannt für sein wahnsinnig leckeres Streetfood, welches Ihr an jeder Ecke und vor allem auf den Märkten der Stadt angeboten bekommt. Das Essen ist sehr günstig, vielfältig und in den meisten Fällen auch gesund. Wegen der Hygiene oder Schärfe braucht Ihr Euch überhaupt keine Sorgen machen, denn das vietnamesische Streetfood ist auf jeden Fall auch für uns Europäer bekömmlich. Also bloß keine Angst und falsche Scheu davor, Euch einmal quer durch die Stadt zu probieren! Vor allem rund um die Altstadt findet Ihr zahlreiche Cafes und Restaurants mit typisch traditionell vietnamesischem Essen sowie verschiedene Bars und Garküchen. Eine Bar an der nächsten reiht sich in der Bia Corner. Wie Ihr anhand des Namens vielleicht schon erraten könnt, gibt es hier jede Menge Bier – frisch gebraut von heimischen Biermarken. Prost!