Es ist wohl eines der beeindruckendsten Bauwerke, das die Menschheit je gesehen hat. Kambodschas Tempelanlage Angkor Wat ist weltberühmt und zieht jedes Jahr mehrere Millionen Besucher an. Er zählt außerdem zu den wichtigsten archäologischen Gebieten Südostasiens. Mindestens einmal im Leben sollte man nach Kambodscha reisen, die vom König Suryavarman II errichtete Siedlung besuchen und den faszinierenden Sonnenaufgang am Haupttempel des architektonischen Meisterwerks erleben. Damit Euer Besuch reibungslos verläuft und unvergesslich wird, habe ich in meinen Angkor Wat Tipps alle Informationen zum Eintritt, zu den Öffnungszeiten, den Touren und der Geschichte. Außerdem verrate ich Euch, wann Ihr Eure Tour am besten starten solltet und welche Highlights es zu entdecken gibt.
Karte
Öffnungszeiten & Eintritt
Der Besuch des Angkor Wat Tempels ist nicht gerade günstig, doch dieses einmalige Weltkulturerbe solltet Ihr Euch bei einer Reise durch Kambodscha auf keinen Fall entgehen lassen. Zudem wird die Tempelanlage auch mehrmals im Jahr restauriert und extra für Euch in Stand gehalten. Es gibt verschiedene Tickets für einen Besuch des Angkor Wat. Das Tagesticket könnt Ihr für 37 USD erwerben, was umgerechnet etwa 33 Euro entspricht. Wenn Ihr mehrere Tage Zeit habt, dann könnt Ihr auch gleich ein Ticket für drei Tage oder sieben Tage ergattern, wobei Ihr die Tage nicht hintereinander einlösen müsst. Wie bei einer Stempelkarte im öffentlichen Nahverkehr könnt Ihr das 3-Tages-Ticket innerhalb von zehn Tagen nutzen und das 7-Tages-Ticket innerhalb eines Monats. Kinder unter 12 Jahre erhalten kostenlosen Eintritt. Bezahlen könnt Ihr vor Ort in bar oder mit Kreditkarte. Beachtet außerdem, dass Ihr Eure Knie und Schultern beim Erkunden der Tempel bedeckt, mit Shorts und Top kommt Ihr leider nicht rein.
Die Eintrittspreise im Überblick (Stand Mai 2019):
- Tagesticket: 37 USD
- 3-Tages-Ticket: 62 USD
- 7-Tages-Ticket: 72 USD
Öffnungszeiten (Stand Mai 2019):
- 5.00 Uhr bis 17.30 Uhr
Angkor Wat Geheimtipp: Bereits um 17 Uhr werden die Tickets für den nächsten Tag ausgestellt, aber Ihr könnt noch am gleichen Abend die Ruinen betreten. Nutzt die letzen Minuten im Tempel, um den Sonnenuntergang zu sehen. Am nächsten Tag habt Ihr dann genügend Zeit, die restlichen Sehenswürdigkeiten zu entdecken.
Anfahrt & Tour
Kambodschas Tempelanlage von Angkor Wat befindet sich etwa acht Kilometer nördlich der Stadt Siem Reap. Da Ihr höchstwahrscheinlich in Siem Reap übernachten werdet, da sich hier die meisten Unterkünfte befinden, müsst Ihr Euch selbst um die Anfahrt zu den Tempeln kümmern. Eine Möglichkeit ist mit dem Tuk Tuk. An fast jeder Ecke werdet Ihr von Tuk Tuk Fahrern angesprochen, die Euch für circa 20 USD innerhalb von 20 Minuten zum Tempel bringen möchten. Wie viel Ihr für eine Fahrt zahlt, ist oftmals Verhandlungssache. Eine weitere Möglichkeit anzureisen ist mit dem Moped. Da könnt Ihr Euch entweder selbst eines ausleihen oder Ihr schwingt Euch als Beifahrer bei einem Einheimischen hinten drauf und werdet gegen einen kleinen Betrag mitgenommen. Eine Alternative für alle Sportlichen unter Euch ist, ein Fahrrad oder E-Bike zu mieten. Damit seid Ihr nicht nur innerhalb von 30 bis 40 Minuten am Tempel, sondern könnt auch vor Ort bequem von Tempel zu Tempel düsen.
Wenn Ihr viel über die Geschichte und Hintergründe der Tempel erfahren möchtet, dann empfiehlt es sich eine Tour zu buchen. In nahezu allen Hotels und Hostels werden Touren mit einem erfahrenen Guide angeboten. Mit etwas Recherche findet Ihr auch Tour Guides, die deutsch sprechen. Da die meisten Tour Guides vor allem in der Hauptsaison sehr schnell ausgebucht sind, solltet Ihr Euch schon vor Eurer Reise um einen geeigneten Tour Guide kümmern. Ein Guide hat außerdem den Vorteil, dass er genau weiß, wo und zu welcher Uhrzeit am wenigsten los ist und welche Spots tolle Fotomotive bieten.
Infos zum Tempel
Ich möchte Euch in meinen Angkor Wat Tipps natürlich auch noch ein bisschen was über die Entstehungsgeschichte der Tempel erzählen. Der ikonische Tempel Angkor Wat im Norden Kombodschas ist ein architektonisches Prachtexemplar für den unübertroffenen Baustil der Khmer. Die Umgebung bietet eine einzigartige Naturlandschaft, in der gleich mehrere Tempel erbaut wurden. Im 12. Jahrhundert lies König Suryavarman II die Tempel errichten. Laut Erzählungen dauerte der Bau 37 Jahre und es sollen insgesamt 6.000 Elefanten und 300.000 Menschen daran beteiligt gewesen sein. „Angkor Wat“ bedeutet übersetzt „Stadt der Tempel“ und beschreibt die über zwei Quadratkilometer große Tempelanlage. Nachdem sich die Khmer irgendwann zum Buddhismus wanden und die Siedlung in Vergessenheit geriet, wurde sie erst im 19. Jahrhundert von eifrigen Missionaren wiederentdeckt. Als Entdecker Angkors wird der französische Naturalist Alexandre Henri Mouhot genannt, obwohl Mouhot selbst nie den Anspruch daran hatte. Im Jahr 1992 wurde sie zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt und gilt heute als das Wahrzeichen des Landes. Aus diesem Grund ist der berühmteste Tempel Angkor Wat auch auf der Flagge von Kambodscha abgebildet.
Highlights & Aktivitäten
Wenn Ihr nur einen Tag Zeit habt, die von vom König Suryavarman II errichtete Khmer-Siedlung zu entdecken, dann solltet Ihr auf jeden Fall die bekanntesten Tempel Angkor Wat, Bayon und Ta Phrom, die ich in meinen Angkor Wat Tipps noch ausführlicher darstelle, besichtigen. Macht keinen Wettlauf mit der Zeit daraus, sondern seht Euch jeden Tempel in Ruhe an und achtet vor allem auf die kleinen Details. Wenn der Tag noch nicht vorbei ist und Ihr die drei Tempel bereits genauestens untersucht habt, dann schaut Euch unbedingt noch den Tempelberg Baphuon, die sich gegenüberliegenden Tempel Thommanon und Cau Say Thevoda sowie den Ta Keo Tempel an. Vergesst bei Eurer Tour auch die kleineren Tempel nicht. Sie sind ebenfalls zum Teil noch gut erhalten und haben den Vorteil, dass sie nicht so überlaufen sind.
Angkor Wat
Der Angkor Wat Tempel ist der Haupttempel in der gesamten ehemaligen Siedlung, jedoch nicht der Größte, wie einige vermuten. Der größte Tempel in der Anlage ist der Angkor Thom. Angkor Wat war ursprünglich dem hinduistischen Gott Vishnu geweiht, bevor die Khmer sich zum Buddhismus wanden. Rund um den Angkor Wat Tempel zieht sich ein Wassergraben, der die Formen des Tempels widerspiegelt. Der höchste Turm des Tempels ist 55 Meter hoch. Er ragt imposant aus der Landschaft und der gesamten Tempelanlage hervor. Beim Bau wurde besonders viel Wert auf Symmetrie und Geometrie gelegt, sodass sich die Mauern und Verzierungen elegant in das Gesamtbild der Natur einfügen. Ihr könnt auch das Innere des Tempels besichtigen, wo Ihr auf zahlreiche Verzierungen in den Wänden stoßt. Die oberen Stockwerke sind aufgrund des hohen Andrangs nur schwer und mit viel Geduld zu erreichen. Entscheidet selbst, ob es Euch das lange Warten wert ist.
Angkor Thom | Bayon
Die größte Tempelanlage ist der Angkor Thom, in dessen Zentrum sich der Bayon Tempel befindet. Bayon war für eine sehr lange Zeit das Zentrum der Hauptstadt von Angkor. Er ist neben des Haupttempels Angkor die zweite Anlaufstelle der neugierigen Touristen und deshalb unabdingbar in meinen Angkor Wat Tipps. Dieser Tempel ist bekannt für seine riesigen, in Stein gemeißelten Gesichter, die bis heute noch recht gut erhalten sind. Insgesamt 216 Gesichter lächeln Euch an, wenn Ihr im Angkor Thom Komplex umherspaziert. Die Gesichter sollen alle Bodhisattvas darstellen. Dabei handelt es sich um sogenannte „Erleuchtungswesen“ aus dem Mahayana-Buddhismus, die nach höchster Erkenntnis streben. Im Inneren des Tempels stoßt Ihr auf weitere eindrucksvolle Gesichter und magische Wandreliefs. Im Gegensatz zum Angkor Wat ist dieser Tempel weniger symmetrisch aufgebaut, was ihn aber auch von allen anderen Tempeln abhebt. Macht Euch selbst ein Bild von Bayon und schaut den steinigen Gesichtern tief in die Augen.
Ta Prohm
Die Ruinen vom Ta Prohm Tempel liegen knapp zwei Kilometer nordöstlich von Angkor Wat. Nach dem Untergang des Khmer-Reiches im Jahr 1431 verfielen einige Tempel und die Natur baute sich ihre Wege um die dicken Steine der Mauern und Gebäude herum. Dicke Wurzeln von meterhohen Würgefeigen umklammern die Tempelmauern und ragen in den Himmel empor. Hier zu stehen, fühlt sich ein bisschen so an, als würdet Ihr Euch mitten in einem Märchen befinden. Ein nahezu surreales Bild, das Ihr Euch definitiv anschauen solltet. Für ein Foto bedarf es allerdings ein bisschen Geschick, denn hier halten sich natürlich viele Touristen auf. Im Inneren des Tempels stoßt Ihr auf weitere Darstellungen der hinduistischen Mythologie sowie auf in Stein gemeißelte Gesichter. Der Dschungeltempel mit seinen wuchernden Würgefeigen trägt auch die Spitznamen „Indiana Jones Tempel“ und „Tomb Raider Tempel“, da die gleichnamigen Filme in dieser Anlage gedreht wurden. Falls es Euch hier zu überlaufen ist, dann schaut Euch den Tempel Ta Som an, der ebenfalls von Würgefeigen durchzogen ist.
Sonnenaufgang am Tempel
Ich weiß, es tut weh früh aufzustehen, doch der Sonnenaufgang am Haupttempel Angkor Wat ist das wohl prägendste Erlebnis am Tempel und das solltet Ihr auf keinen Fall verpassen. Zwar müsst Ihr am frühen Morgen mit einem hohen Besucheraufkommen rechnen, doch wenn die ersten Sonnenstrahlen durch die imposanten Haupttürme des Tempels blitzen, dann sind die anderen Touristen ganz schnell vergessen. Der Angkor Wat Tempel öffnet um 5 Uhr seine Pforten und bereits um 4.30 Uhr stehen die ersten Gäste vor dem berühmten Seerosenteich bereit, um ein legendäres Sonnenaufgangsfoto zu ergattern. Bei einer solch frühen Anreise solltet Ihr eine Taschenlampe dabei haben, denn zu dieser Uhrzeit ist es noch sehr dunkel und von beleuchteten Wegen fehlt jede Spur. Ihr fragt Euch, was den Sonnenaufgang am Angkor Wat noch toppen kann? Am Äquinoktium steht die Sonne bei Sonnenaufgang für zwei Tage im Jahr genau über dem Hauptturm von Angkor Wat. Dieser Anblick ist magisch!