In Zeiten, in denen soziale Kontakte vermieden werden sollen und Kneipen geschlossen bleiben, müssen die Besitzer der Bars kreativ werden. Die ehemalige Eigentümerin einer Taverne in England richtete einen virtuellen Pub für Stadt- und Stammgäste ein, begrüßt mittlerweile jedoch mehr als 14.500 Kunden weltweit. Sie musste sogar Mitarbeiter einstellen, um das virtuelle Projekt zu wuppen.
Die 40-jährige Joanne Bowtell, ehemalige Besitzerin der Bar „The Noel Arms“ in Melton Mowbray, wollte die Menschen während der Corona-Krise, beziehungsweise während der Zeit zu Hause, trotzdem unterhalten. Vor etwas mehr als einer Woche hat sie die Facebook-Gruppe „The Virtual Pub“ gestartet, wo regelmäßig Live-Musik, DJ Sets, Quiz-Runden, Open Mic Nights und Comedy-Abende stattfinden. Die Gruppe ist innerhalb kürzester Zeit so beliebt geworden, dass sie sogar Menschen aus Australien, den USA, Kanada, Spanien und Italien angezogen hat.
Ohne Türsteher geht es auch online nicht
Die Besucherflut hat die zweifache Mutter dazu gezwungen, die Hilfe internationaler Mitarbeiter in Anspruch zu nehmen, um ihre Kunden zu unterhalten, wenn sie selbst gerade keine Zeit hat. Daraus ergab sich ein zehnköpfiges Team, das sich aus „Bar-Mitarbeitern“ und „Türstehern“ zusammensetzt. Die Bar-Mitarbeiter kümmern sich darum, die Kunden zu unterhalten, sorgen für die technischen Dinge der Seite und entwerfen Online-Tutorials, während die Türsteher entscheiden, welche Personen in die Kneipe dürfen oder welche aufgrund von Fehlverhalten rausgeschmissen werden. Und das ist bitter nötig, denn alleine 3.000 Menschen stehen vor der Tür Schlange und warten auf eine Genehmigung für die Gruppe.
Die virtuelle Kneipe läuft ganz ohne Alkohol
Joanne Bowtell selbst sagt, das sei die größte Kneipe, die sie jemals betrieben habe und wenngleich sie nur virtuell ist, wurde sie für Bowtell zu einem Vollzeitjob. Es gibt Comedy-Abende zu organisieren, DJs für Live-Sets anzuheuern und Fragen für die Quiz-Abende auszudenken. Doch für die Inhaberin der virtuellen Kneipe ein echter Durchbruch wie die Zahlen der Mitglieder zeigen. Obwohl ein großer Teil der Menschheit aktuell gezwungen ist, im Haus zu bleiben, können Freunde und Familie auf der ganzen Welt miteinander verbunden werden und gemeinsam Spaß haben – und das ganz ohne Alkohol!
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